Konzern-Chef: Werden nächsten Jahr unsere Mitarbeiterzahl um bis zu fünf Prozent erhöhen!

BMW will bis zu 6.000 zusätzliche Stellen AUFBAUEN

BMW beendet den Stellenabbau und will nächstes Jahr bis zu 6.000 zusätzliche Stellen schaffen. Vorstandschef Oliver Zipse sagte dem „Münchner Merkur“, BMW sei auf einem sehr guten Weg durch die Transformation, habe seine Werke auf die E-Mobilität vorbereitet und erwarte 2022 weiteres Wachstum beim Absatz.

„In Europa wächst die Zahl der Elektroautos derzeit fünfmal so schnell wie die Infrastruktur“

„Deswegen werden wir im nächsten Jahr unsere Mitarbeiterzahl um bis zu fünf Prozent erhöhen.“
Ein Grund dafür sei die hohe Nachfrage nach den neuen Elektromodellen. „Unser i4 ist auf Monate ausverkauft, genauso der iX“, sagte Zipse. „Nächstes Jahr kommt der elektrische 7er, da wird es nicht anders sein.“

Ein Bremsklotz sei allerdings der Mangel an Ladesäulen. „In Europa wächst die Zahl der Elektroautos derzeit fünfmal so schnell wie die Infrastruktur“, sagte er der Zeitung. Auch deshalb sei er strikt gegen ein Verbot von Verbrennungsmotoren: „Das würde die größte Industrie Deutschlands unweigerlich in ein Schrumpfungsszenario führen.“

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BMW-Chef zum Halbleitermangel: „Ich gehe davon aus, dass wir Ende nächsten Jahres eine weitgehende Normalität sehen werden“

Oliver Zipse
Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG, gestikuliert während eines Redebeitrags. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
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Zipse forderte, die CO2-Ziele mit verbindlichen Zielen für die Ladeinfrastruktur zu verbinden.
Der Halbleitermangel dürfte laut Zipse angesichts der laufenden Investitionen der Halbleiterhersteller in einem Jahr vorbei sein: „Ich gehe davon aus, dass wir Ende nächsten Jahres eine weitgehende Normalität sehen werden“, sagte der BMW-Chef.

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Verbandspräsidentin der Automobilindustrie: Derzeitige Geschwindigkeit beim Ausbau der Ladeinfrastruktur muss sich verachtfachen!

Hildegard Müller
Hildegard Müller schaut in die Kamera. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild
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Besonders weil in Deutschland die Anzahl der Elektrofahrzeuge wächst und damit auch der Bedarf an Ladeinfrastruktur fordert der Verband der Automobilindustrie (VDA) einen schnelleren Ausbau von Stromladesäulen. Verbandspräsidentin Hildegard Müller will das Thema nun bei einem branchenübergreifenden Gipfeltreffen besprechen. Tankstellen, Gebäudewirtschaft, Parkplatzbetreiber, Kommunen und Energieversorger sollten endlich „einen konkreten Plan entwickeln, wie der Ausbau beschleunigt und Laden für die Menschen einfacher sowie schneller wird“, sagte VDA-Präsidentin Müller dem Magazin „Spiegel“.

Immer mehr Autos müssten sich eine Säule teilen. Kamen vor einem Jahr auf einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt 13 Elektro-Autos und Plug-in-Hybride, seien es heute 22. Um das geplante Ziel von einer Million Ladepunkte bis 2030 zu erreichen, müsse sich „die derzeitige Geschwindigkeit beim Ausbau der Ladeinfrastruktur verachtfachen“, sagte Müller. Derzeit gibt es in Deutschland laut Bundesnetzagentur fast 51.000 öffentliche Ladepunkte.

Die grüne EU-Abgeordnete Jutta Paulus warf unterdessen der Industrie ein „dreistes Ablenkungsmanöver“ vor. Sie plädierte im „Spiegel“ dafür, die Autohersteller in die Pflicht zu nehmen und die Flotten-Grenzwerte schneller anzuheben. „Wenn wir den Umstieg auf die Elektromobilität beschleunigen, machen wir zugleich die Installation und den Betrieb von Ladesäulen lukrativer.“ (dpa/lwe)

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