Verbrechen in beschaulicher Wohngegend in Berlin
Anissa (5) von Babysitter getötet – Anwohner unter Schock: "Wir fühlen uns nicht mehr sicher"
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von Sebastian Stöckmann und Katharina Maß
Das Entsetzen über das schreckliche Verbrechen in Berlin ist groß: Ein 19-Jähriger soll ein kleines Mädchen erstochen haben – er war der Babysitter des Kindes. Die fünfjährige Anissa wurde am Dienstagabend im Bürgerpark Pankow gefunden und starb später im Krankenhaus. Die Anwohner können nicht glauben, dass sich in ihrer beschaulichen Wohngegend ein solches Drama abgespielt hat.
Berlin: Bürgerpark Pankow liegt in ruhiger Wohnsiedlung
Nur eine Straße trennt den Park von einer ruhigen Wohnsiedlung mit Einfamilienhäusern. Dort gibt es sehr viele Kindergärten und ein Ziegengehege. "Normalerweise ist hier gar nichts los", berichtet ein junger Mann. Kinder würden das Ziegengehege im Park besuchen, Drachen steigen lassen oder Fußball spielen. "Ich kann mir das nicht vorstellen, ich will mir das nicht vorstellen", ergänzt er. "Ich komme hier oft mit meinem Hund hin", sagt eine junge Frau. "Das ist sehr beklemmend, das macht Angst."
Ein Mann, der zwei Kinder im gleichen Alter hat und oft im Bürgerpark Pankow spazieren geht, spricht von einem "riesigen Riss in der Seele", den das Verbrechen hinterlässt. "Wie kann man hier noch zum Spielplatz gehen, wenn so etwas Schreckliches passiert ist?" Nach Bekanntwerden der Tat habe er seine Kinder "ganz doll" gedrückt und ihnen erklärt, dass sie sich nie ansprechen lassen oder mit Fremden mitgehen sollten. "Wir fühlen uns in diesem Gebiet nicht mehr sicher."
Anwohner fühlen mit Eltern der getöteten Anissa
"Es tut mir sehr leid für die Eltern", sagt eine Anwohnerin, die selbst Mutter eines Kindes ist. "Hier ist ein Spielplatz, hier ist ein Sportplatz, ein Kindergarten – dieser Bezirk ist wirklich familienfreundlich." Ein anderer Nachbar fragt sich, "wie so etwas möglich ist". Es mache ihm "Sorge und Angst".
"Ich will gar nicht wissen, wie die Eltern sich fühlen", erzählt ein weiterer Mann. "Es muss sehr traurig sein, wenn man ein Kind verliert."
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Berlin: Fünfjährige wurde seit Dienstagnachmittag vermisst
Die kleine Anissa wurde seit Dienstagnachmittag vermisst. Noch kurz nach 14.30 Uhr sahen Passanten es auf dem mehrere hundert Meter entfernten Spielplatz "Paule Park". Nachdem die Fünfjährige abends im Bürgerpark Pankow gefunden worden war, versuchten Rettungskräfte offenbar noch, sie zu reanimieren. Das Opfer mit deutsch-polnisch-türkischer Staatsangehörigkeit hat laut Polizei "mindestens eine Stichverletzung" aufgewiesen.
Die Polizei hatte nach RTL-Informationen schon am Nachmittag einen Anfangsverdacht. Ein Restaurantbesitzer erklärte, die Polizei sei nachmittags bei ihm gewesen und habe nach einem jungen Mann mit einem kleinen Mädchen gefragt.
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Mädchen in Berlin getötet: Wohl kein sexuelles Motiv
Der deutsch-türkische Verdächtige wurde am Dienstag am Rande des Parks, in dem das Mädchen gefunden wurde, gefasst. Er sitzt in Untersuchungshaft und soll im Lauf des Mittwochs dem Haftrichter vorgeführt werden. Bisher hat er sich nicht zu der Tat geäußert. "Ein sexuelles Motiv spielt nach derzeitiger Sachlage keine Rolle", sagte eine Polizeisprecherin.
Die Leiche des Kindes wurde seit Mittwochvormittag obduziert; ein Ergebnis war zunächst nicht bekannt. Eine Mordkommission ermittelt. (bst)
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