Notsituationen erkennen und richtig handeln

Erste Hilfe am Badesee - diese SOS-Tipps sollte jeder kennen!

Mit diesem Wissen könnt ihr Leben retten!
Die Badesaison hat begonnen und damit sind auch wieder die Lebensretter der DLRG alarmiert. Denn mit den Temperaturen steigt auch die Zahl der Unfälle an Badestellen wieder an. „Im Schnitt ertrinken in deutschen Gewässern zwischen 300 und 400 Menschen”, so Christopher Dolz von der DLRG. Doch wie erkennt man eine solche Notsituation und was ist im Fall zu tun?

So erkennt ihr einen Ertrinkungs-Notfall

Oft ist es für Außenstehende nicht einfach, einen Badeunfall richtig zu deuten. Gründe dafür sind beispielsweise, dass es dem Ertrinkenden oft nicht möglich ist, aktiv um Hilfe zu rufen, weil er all seine Energie dafür benötigt, über Wasser zu bleiben. Der Kopf ist meist stark überstreckt, damit Mund und Nase über Wasser bleiben. „Ertrinken passiert in der Regel leise. Denn kommt Wasser in die Luftröhre, verschließen sich reflexartig die Stimmritzen. Sprechen oder gar Rufen ist dann unmöglich”, weiß Dolz.

Die DLRG erklärt, wie ihr Menschen in Notsituationen im Wasser erkennt:

  • Der Kopf der ertrinkenden Person knickt nach hinten. Nase und Mund tauchen immer wieder unter. Kommen sie an die Wasseroberfläche, schnappen sie nach Luft. Es bleibt keine Zeit, um nach Hilfe zu schreien!

  • Die Arme sind oft ausgestreckt und sinken nach unten. Für fuchteln und winken fehlt die Kraft.

  • Die Person ist senkrecht im Wasser. Es sieht aus, als würde die Person schwimmen, aber nicht vorwärtskommen. Denn die Arm– und Beinbewegungen sind total unkontrolliert.

Im Video: So gefährlich ist „Zweites Ertrinken”

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Was ist zu tun, wenn sich ein Mensch in Gefahr befindet?

  • Zuallererst solltet ihr den Notruf wählen (112) und andere Passanten um Hilfe bitten. Eine Person sollte auf die Rettungskräfte warten und den Weg freihalten, die anderen sollten helfen, den Ertrinkenden aus dem Wasser zu ziehen.

  • Ganz wichtig ist es, Ruhe zu bewahren. Panik und Hysterie bringen weder den Helfenden noch dem Betroffenen etwas und können die Situation eher verschlimmern. Sprecht deshalb - wenn möglich - beruhigend auf den Betroffenen ein.

  • Bringt euch selbst nicht in Gefahr! Die eigene Sicherheit steht immer an erster Stelle. Wägt ab, ob es euch gelingt, den Ertrinkenden aus dem Wasser zu ziehen oder ob ihr dafür Hilfe benötigt. „Wenn der Retter nicht davon überzeugt ist, über die zur Rettung notwendigen Fähigkeiten zu verfügen und er die Eigengefährdung als zu hoch einschätzt, sollte er auf eine schwimmerische Rettung verzichten!”, schreibt die DLRG in einem Informationsdokument.

  • Starte deinen Rettungsversuch möglichst immer von einem festen Punkt aus. Suche nach einem Rettungsring, einem Seil oder anderen schwimmbaren Gegenständen wie einer Luftmatratze oder einem Surfbrett. Die ertrinkende Person kann sich daran festklammern und von dir an Land gezogen werden”, schreiben die Malteser auf ihrer Website.

  • Sollte der Ertrinkende keine Kraft mehr zum Festhalten haben, gelte folgende Regel: „Nähere dich der Person nur von hinten, so kann sie sich nicht an dir festklammern. Wenn du sie dann aus dem Wasser ziehst, achte darauf, dass der Kopf immer oben bleibt.”

  • Falls vorhanden: Benutzt selbst für euch Hilfsmittel wie Rettungsring oder Schwimmweste. Das ist deshalb so wichtig, weil sich Ertrinkende in ihrer Panik an allem festklammern - ihr könntet also selbst in Gefahr geraten und unter Wasser gezogen werden.

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Überprüft Bewusstsein und Atmung

Wenn die Person an Land gezogen wurde, checkt sofort Bewusstsein und Atmung. Dazu solltet ihr den Kopf leicht überstrecken und für einige Sekunden prüfen, ob die Person atmet.

Ist Atmung vorhanden: Bringt den Betroffenen in die stabile Seitenlage, deckt ihn zu und wartet auf die Rettungskräfte. Überprüft immer wieder, ob die Person noch atmet. Ist keine Atmung erkennbar: Beginnt sofort mit der Wiederbelebung! Dazu: 30x Herzdruckmassage, 2x beatmen. Wiederholt dies so lange, bis der Rettungswagen eintrifft.