Schon gewusst, wie groß die Klitoris wirklich ist?
Fünf erstaunliche Fakten über den weiblichen Körper

Unser Körper leistet Unglaubliches!
Und das an jedem Tag, in jeder Minute, jeder Sekunde. Viel zu oft sehen wir allerdings nur, was er vermeintlich zu viel oder zu wenig hat, was er gerade nicht kann oder wie er im Vergleich mit anderen abschneidet. Genau das will Gynäkologin Dr. Dorothee Biener dringend ändern und sagt: Jede einzelne von uns ist eine Superheldin! Warum genau, das erklärt sie in ihrem neuen Buch.
Wie genau kennt ihr euren Körper?
Dr. Dorothee Biener ist promovierte Gynäkologin und Diplom-Biologin, arbeitet seit Jahren im Krankenhaus und in der Praxis und forscht unter anderem zu Brustkrebs. Mit „Wir Superheldinnen – eine Frauenärztin verrät, was du schon immer über deinen Körper wissen wolltest“ hat sie jetzt ein wahres Denkmal für den weiblichen Körper und alles, was ihn ausmacht, geschrieben: Brüste, Vulva, Vagina, Eileiter, Eierstöcke, Gebärmutter, Eizellen, Hormone – sie alle bekommen ihr eigenes Kapitel. Dabei ist der Gynäkologin wichtig: „Eine moralische Bewertung von meiner Seite wirst du hier nicht finden.“
Greift ruhig mal zum Handspiegel!
Was man stattdessen findet: Verständlich erklärtes Fachwissen über weibliche Erregung und den Orgasmus, Scheidenausfluss, sexuell übertragbare Krankheiten oder das Hormonchaos der Wechseljahre. Dazu kommen interessante medizinische Fälle, die die Ärztin im Laufe der Jahre selbst behandelt hat. Aus Erfahrung weiß Biener, dass immer wieder dringend behandlungsbedürftige Befunde übersehen werden – aus Scham und aufgrund vermeintlicher Tabus. Deshalb rät sie: „Bitte unbedingt sich selbst kennenlernen und anschauen!“ Gerne auch mithilfe eines Handspiegels.
Auch was die Teile unseres Körpers betrifft, die wir nicht sehen können, hilft ihr Buch: Dank detaillierter Beschreibungen ohne Fachkauderwelsch bekommt man eine genauere Vorstellung davon, was da eigentlich permanent in uns vor sich geht. Hier sind vier Beispiele, die euch (wahrscheinlich) überraschen werden!
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1. Die Klitoris ist bis zu elf Zentimeter lang
Richtig gelesen. Denn tatsächlich liegt nur ein kleiner Teil von ihr sichtbar zwischen den kleinen Schamlippen: die Klitoriseichel und -vorhaut (ja, diese Begriffe werden nicht nur fürs männliche Geschlechtsorgan benutzt). Wie viel man davon von außen sehen kann, ist bei jeder Frau anders.
Im Körperinneren, hinter den großen Schamlippen, geht es dann weiter: Hier liegen der Klitorisschaft und die beiden seitlich liegenden Klitorisschenkel, dazu kommen noch zwei Vorhofschwellkörper. Insgesamt ist die Klitoris somit neun bis elf Zentimeter lang.
2. So entsteht die weibliche Ejakulation
Um die weibliche Ejakulation oder das „Squirten“ ranken sich diverse Mythen. Tatsächlich besitzen manche – aber längst nicht alle – Frauen die sogenannten Paraurethraldrüsen oder auch Skene-Drüsen, die auch als weibliche Prostata bezeichnet werden. Sie liegen unter einer Muskelschicht in der Harnröhre und sondern beim, vor oder nach dem Orgasmus eine klare Flüssigkeit ab. Ob, wie oft und wie viel, ist individuell verschieden.
Welche Funktion die Flüssigkeit hat, ist nicht sicher geklärt. Es gibt Theorien, nach denen sie die Gleitfähigkeit beim Sex erhöhen oder antibakteriell wirken könnte.
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3. Auch das sind Risikofaktoren für Brustkrebs
Ungefähr eine von acht Frauen erkrankt in Deutschland im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Dass das vor allem im höheren Alter passiert und man bei familiärer Vorbelastung aufmerksam sein sollte, wissen die meisten. Aber auch andere Faktoren zahlen auf das Risiko einer Erkrankung ein. Unter anderem diese:
eine hohe Dichte von Drüsen- und Bindegewebe in der Brust, wenig Fettanteil
geringe Geburtenzahl oder keine Schwangerschaften: Das Brustdrüsengewebe reift erst während einer Schwangerschaft vollständig aus, was einen wichtigen Schutz vor Brustkrebs zu bieten scheint.
Verhütung mit der Pille: Sie erhöht das Risiko für Brustkrebs leicht, allerdings wird das für Eierstock- und Gebärmutterkrebs gleichzeitig niedriger.
Übergewicht nach den Wechseljahren: Fettgewebe ist hormonell aktiv und kann Entzündungssubstanzen produzieren, die sich negativ auswirken können.
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4. Eileiter und Eierstöcke sind nicht miteinander verbunden
Die beiden Eileiter transportieren die in den Eierstöcken freigesetzten Eizellen Richtung Gebärmutter, damit sie von möglicherweise eintreffenden Spermien befruchtet werden können – so weit, so bekannt. Dabei muss der Eileiter jeweils nur ein kleines Hindernis überwinden: Er endet zwar nahe am Eierstock, ist aber nicht an ihm befestigt. Wie schafft er es also, die winzige Eizelle aufzufangen, bevor sie irgendwo im Bauchraum landet?
Zum einen ist er extrem beweglich – so beweglich, dass Frauen mit nur einem Eileiter nachweislich ihren Eisprung auf der anderen Seite hatten, aber trotzdem schwanger wurden. Denn: Der Eileiter kann dafür einfach hinüberklappen! Zum anderen kommunizieren Eizelle und Eierstock miteinander. Dr. Biener vergleicht diese chemischen „Lagebesprechungen“ mit einem gelandeten Flugzeug, das auf der Landebahn von einem Lotsen zum richtigen Parkplatz geführt wird.
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5. Die Vaginalschleimhaut ist gar keine Schleimhaut
Zumindest nicht im klassischen Sinne. Insgesamt besteht die Vaginalwand aus drei Schichten:
Außen liegt eine Bindegewebsschicht mit Gefäßen und Nerven, die die Vagina mit dem Beckenboden und der Harnblase verbindet.
Die zweite Schicht ist eine Muskelschicht mit elastischen Fasern, die sich weit dehnen können - diese glatte Muskulatur lässt sich nicht bewusst anspannen, sorgt aber zum Beispiel nach einer Geburt dafür, dass sich die Scheide wieder zusammenzieht.
Die dritte Schicht wird zwar Schleimhautschicht genannt, ist aber im engeren Sinne keine, weil ihr die charakteristischen Drüsen fehlen und sie deshalb selbst keinen Schleim produzieren kann. Feucht wird die Vagina, weil aus den Blutgefäßen der Bindegewebsschicht Flüssigkeit durch die Schleimhaut ins Innere der Scheide tritt. Auch Drüsen am Gebärmutterhals (Zervix) und an der Vulva leisten ihren Beitrag dazu.
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