Schluss mit Unterleibskrämpfen – ganz ohne MedikamenteStarke Regelschmerzen? Diese Lebensmittel solltet ihr meiden

Für viele Frauen gehören zur Menstruation leider Krämpfe, Übelkeit und Unwohlsein dazu.
Wer sich mit süßen oder salzigen Leckereien von den Regelschmerzen ablenken will, verschlimmert die Beschwerden unwissentlich meist noch, wie eine Studie der Rutgers University in New Jersey/USA belegt. Von welchen Lebensmitteln ihr während der Periode besser die Finger lasst und welche täglich auf dem Speiseplan stehen sollten – wir verraten es.
Omega-6-Fettsäuren begünstigen starke Menstruationsschmerzen
Was wir essen, beeinflusst nicht nur unser Gewicht, sondern auch unser Wohlbefinden und die Gesundheit. Aber auch auf die Stärke der Regelschmerzen hat unsere Ernährung Einfluss. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung mehrerer Studien, die mögliche Auswirkungen verschiedener Lebensmittel auf Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhoe) untersucht hat.
„Die Erforschung der Auswirkungen der Ernährung auf Menstruationsschmerzen begann mit der Suche nach einer Lösung für meine persönlichen Schmerzen; ich wollte die Wissenschaft hinter diesem Zusammenhang verstehen“, fasst Serah Sannoh von der Rutgers University das Ziel der Auswertung zusammen.
Das Ergebnis: Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Omega-6-Fettsäuren, Weißmehlprodukten, Zucker und stark verarbeiteten Lebensmitteln begünstigt starke Regelschmerzen.
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Unterleibskrämpfe? Finger weg von Schoki, Burgern und Eis!
Die Erklärung: Aus den Omega-6-Fettsäuren wie die Arachidonsäure bildet unser Körper Eicosanoide, die Entzündungen fördern. Außerdem erhöhen sie die Bildung von Prostaglandinen, deren Spiegel während der Periode ohnehin erhöht ist. Diese hormonähnlichen Stoffe sorgen unter anderem dafür, dass sich der Uterus zusammenzieht. Das führt dazu, dass die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird, die in der ersten Zyklushälfte für eine mögliche Schwangerschaft aufgebaut wurde. Die Kontraktionen sind also sinnvoll, äußern sich aber oft in Form der typischen, krampfartigen Unterleibsschmerzen.
Da sich Omega-6-Fettsäuren vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Milch und Milchprodukten finden, kann ein hoher Verzehr von Eis, Burgern und Vollmilchschokolade die Schmerzen verstärken. Und auch den Milch- und Käseverzehr solltet ihr während Ihrer Periode reduzieren. Pflanzliche Milchdrinks und -aufschnitte stellen eine gute Alternative dar. Auch auf Soja- und Sonnenblumenöl solltet ihr besser verzichten. Verwendet stattdessen Oliven- oder Rapsöl. Beide weisen ein gutes Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren auf und beugen damit Entzündungen vor.
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Auf diese Lebensmittel solltet ihr während der Periode verzichten
Aber nicht nur tierische Produkte fördern Entzündungen und damit Regelschmerzen. Auch ein hoher Zuckerkonsum führt zum Anstieg von Entzündungsmarkern, welche die Menstruationsbeschwerden verstärken. Außerdem liefern Softdrinks, Gummibärchen und Kuchen nicht nur viel Zuckern, sondern auch viele „leere“ Kalorien. Das heißt, sie versorgen den Körper zwar mit viel Energie, jedoch nicht im gleichen Maße mit Nährstoffen. Außerdem erhöht eine zuckerreiche Ernährung das Risiko für Typ 2-Diabetes, Karies und weitere Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Fettstoffwechselstörungen und Krebs.
Auch Fertigprodukte sollten so selten wie möglich auf dem Teller landen. Was für den normalen Alltag gilt, gilt während der Periode umso mehr. Fertiggerichte wie Pizza, Gyrospfanne oder Nudelauflauf aus der Tiefkühltruhe sind in der Regel stark verarbeitet. Sie enthalten oft viel Salz und Zucker. Darüber hinaus sorgen Zusatzstoffe für einen guten Geschmack und eine längere Haltbarkeit der Produkte. Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe sind hingegen kaum enthalten. Damit fördern sie Übergewicht und Entzündungen.
Der hohe Salzgehalt verstärkt außerdem das Unwohlsein während der Menstruation, da Natrium Wassereinlagerungen im Körper fördert. Die Folge: Wir fühlen uns noch aufgedunsener als ohnehin schon. Daher sollten auch Chips und Pommes eher die Ausnahme als die Regel sein. Auch deshalb, weil beim Frittieren sogenannte Transfette entstehen, die entzündungsfördernd wirken.
Und auch Kaffeetrinkerinnen müssen jetzt stark sein: Das enthaltene Koffein führt dazu, dass sich die Blutgefäße verengen. Das betrifft auch die Gefäße der Gebärmutter. So viele gesundheitliche Vorteile Kaffee auch hat: Während der Periode solltet ihr den Konsum einschränken, da er Bauchschmerzen und Unterleibskrämpfe verstärken kann.
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Diese Lebensmittel beugen Regelschmerzen vor
Es gibt jedoch auch Lebensmittel, die Entzündungen reduzieren und dadurch auch die Regelschmerzen lindern können. Das sind in erster Linie Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Daher sollten pro Woche mindestens ein bis zwei Portionen fetter Fisch wie Lachs, Makrele, Hering oder Thunfisch auf dem Teller landen. Eine Handvoll Nüsse versorgt unseren Körper mit reichlich Omega-3-Fettsäuren und pusht darüber hinaus unsere Hirnleistung. Das macht Nüsse zum perfekten Snack gegen das Mittagstief. Und wenn ihr dann noch einen Esslöffel Leinsamen oder Sesam über Ihr Müsli streut, seid ihr in Sachen Omega-3-Fettsäuren gut versorgt.
Im Rahmen der Studie zeigte sich, dass Personen, die sich vegan ernähren, die niedrigsten Entzündungswerte aufwiesen. Mit anderen Worten: Auch frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen beugen Entzündungen vor. Die in letzteren enthaltenen B-Vitamine B1, B2 und B6 wirken zudem krampflösend. Tauscht helle Nudeln oder Reis dafür so oft wie möglich gegen Vollkornvarianten aus und ersetzt ein Portion Fleisch pro Woche durch Hülsenfrüchte. Diese liefern reichlich Eiweiß, Eisen und machen durch den hohen Ballaststoffgehalt auch lange satt. Dadurch beugt ihr Entzündungen und Regelbeschwerden gesund und lecker vor.
Und wer regelmäßig zu gesunden Lebensmitteln greift, darf auch bei süßen oder fettigen Snacks mal schwach werden. Denn wie bei so vielem gilt: Die Dosis macht das Gift.
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