Experten schlagen AlarmNeue Norovirus-Variante! Wie ihr euch vor dem Ekel-Virus schützen könnt

Es kommt ohne Vorwarnung.
Innerhalb nur weniger Stunden kippt der Körper. Erbrechen, Durchfall, Krämpfe. Eine neue Norovirus-Variante breitet sich rasant aus und trifft auch Deutschland härter als sonst.
Große Norovirus-Saison steht bevor
Die Magen-Darm-Grippe startet früher – und aggressiver. Schon jetzt schnellen die Zahlen nach oben. Bis Mitte November 2025 registriert das Robert-Koch-Institut (RKI) 5.396 bestätigte Norovirus-Fälle, im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt nur 4.107. Auch in den USA schlagen die Behörden Alarm: doppelt so viele positive Tests wie noch Monate zuvor. Epidemiologe Ben Lopman von der Emory University warnt eindringlich: „Es gibt Anzeichen dafür, dass uns eine weitere große Norovirus-Saison bevorsteht”, sagt er dem US-Portal Newsweek. Für diese Jahreszeit sei die Virusaktivität „ungewöhnlich hoch”.
Video-Tipp: Norovirus - im Winter breitet er sich rasant aus!
Neue Variante GII.17
Besonders gefährlich ist die neue Norovirus-Variante GII.17. Sie taucht 2024 erstmals verstärkt auf – jetzt ist sie weltweit verbreitet. Das Problem: Kaum jemand ist immun. „Wenn neue Stämme auftauchen, sind mehr Menschen anfällig und die Zahl der Erkrankungen steigt”, erklärt Lee-Ann Jaykus von der North Carolina State University.
Lese-Tipp: Ungewöhnlich viele Norovirus-Ausbrüche auf Kreuzfahrtschiffen
Neue Norovirus-Stämme entstünden im Schnitt alle sieben bis zehn Jahre. Die Viren gelten als sehr widerstandsfähig und extrem ansteckend. Übertragen werden sie durch Hände, Lebensmittel oder über Luftpartikel beim Erbrechen. „Man könnte von Noroviren als den perfekten Krankheitserregern sprechen”, meint Dr. Sandra Niendorf, Leiterin des Konsiliarlabors für Noroviren am RKI. Wie explosiv die Lage ist, zeigen aktuelle Ausbrüche: 95 Erkrankte auf einem AIDA-Kreuzfahrtschiff, insgesamt 21 Ausbrüche auf Kreuzfahrten allein in diesem Jahr.

Die Krankheit schlägt plötzlich zu: schwallartiges Erbrechen, wässriger Durchfall, massive Bauchschmerzen. Meist dauert das Ganze nur zwölf bis 48 Stunden – doch die Gefahr liegt im Flüssigkeitsverlust. Besonders gefährdet sind Kinder unter fünf Jahren und Senioren über 65.
So schützt ihr euch – das raten Experten
Eine Impfung oder Medikamente gegen das Virus gibt es nicht Hygiene ist die einzige Waffe.
Hände gründlich mit Seife waschen
Nur viruzide oder „begrenzt viruzid PLUS”-Desinfektionsmittel verwenden
Toilette, Türgriffe und Spülkasten nach jedem Toilettengang desinfizieren
Obst und Gemüse gründlich waschen
Keine rohen Meeresfrüchte essen
Beim Reinigen von Erbrochenem OP- oder FFP2-Maske tragen
„Wir wissen, dass ein Großteil der Bevölkerung sich nicht an die einfachsten Regeln hält”, sagt Dr. Jana Schroeder, Chefärztin für Krankenhaushygiene an der Stiftung Mathias-Spital Rheine der Apotheken Umschau. (nha)
Verwendete Quellen: Newsweek, RKI, dpa
































