Ungewöhnlich viele AusbrücheKreuzfahrt fürs Klo! 200 Passagiere an Magen-Darm-Virus erkrankt

ARCHIV - 27.03.2020, Australien, Perth: Das deutsche Kreuzfahrtschiff «MS Artania» liegt im Hafen von Fremantle. (zu dpa «Australien: Corona-Verdacht bei 46 Kreuzfahrt-Passagieren») Foto: Richard Wainwright/AAP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das Kreuzfahrtschiff „Artania” ist auf dem Weg nach Norwegen, als die Krankheit auf dem Schiff ausbricht.
rw ss jai, dpa, Richard Wainwright

Vorsicht: Ansteckend!
In Bremerhaven sticht das deutsche Kreuzfahrtschiff Artania am Dienstag (8. Juli) Richtung Norwegen in See. Schon kurz nach dem Ablegen werden die ersten Passagiere krank – die Zahl der Betroffenen steigt schnell. Wie die Schiffsagentur Arctic Guide Service bestätigt, handelt es sich um das hochansteckende Norovirus.

Norovirus auf Kreuzfahrtschiff: Kranke werden an Bord isoliert

Durchfall und Erbrechen breiten sich nach ersten Berichten schnell auf der Artania aus. Von anfänglich 50 Patienten steigt die Zahl der Betroffenen in kürzester Zeit auf 200 an. Das Norovirus macht weder vor Passagieren noch vor der Crew halt, während das Schiff nach Norwegen unterwegs ist.

Beim Halt in der norwegischen Stadt Alta dürfen dann nur die gesunden Passagiere das Schiff verlassen. „Prinzipiell bewältigen die Schiffe solche Situationen selbst, indem sie die Kranken isolieren”, erklärt Ingun Heggheim, Amtsärztin der Stadt in norwegischen Medien. „Außerdem haben sie ja medizinisches Personal an Bord. Sollten Krankenhausaufenthalte notwendig werden, kann es sein, dass wir helfen müssen.”

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Im Video: Blutspur auf dem Kreuzfahrtdeck!

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Ungewöhnlich viele Norovirus-Ausbrüche auf Kreuzfahrtschiffen

Noroviren sind weltweit verbreitet und zählen zu den häufigsten Auslösern akuter Magen-Darm-Erkrankungen beim Menschen. Typische Symptome sind plötzlich einsetzendes, heftiges Erbrechen und Durchfall, begleitet von Übelkeit, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und allgemeiner Schwäche. Vor allem bei Kindern und älteren Menschen kann die Erkrankung zu gefährlichem Flüssigkeitsverlust führen.

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In diesem Jahr hat es bereits eine ungewöhnlich hohe Zahl an Ausbrüchen des Magen-Darm-Virus auf Kreuzfahrtschiffen gegeben, berichtet das „Vessel Sanitation Program” der US-Gesundheitsbehörde. Bis Mitte Mai gab es bereits zwölf Fälle, fast so viele wie im gesamten Vorjahr. (okr)