Tritt meist nach dem 40. Lebensjahr auf

Gesundheitslexikon: Diabetes Typ 2 (Diabetes mellitus Typ 2)

Was passiert bei Typ 2 Diabetes? Gesundheitslexikon
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Was passiert bei Typ 2 Diabetes?

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Ursachen, Symptome und Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2

Der Diabetes mellitus Typ 2 ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Glucoseaufnahme aus dem Blut in die Zellen gestört ist und der Blutzuckerspiegel ansteigt. In Deutschland und anderen Industrienationen hat sich der Diabetes zu einer Volkskrankheit entwickelt, die das Gesundheitssystem besonders wegen der schwerwiegenden Folgekrankheiten stark belastet.

Ursachen für eine Zuckerkrankheit

Die Ursache für den Diabetes Typ 2 ist eine Insulinresistenz der Körperzellen. Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Seine Aufgabe ist die Blutzuckersenkung nach der Aufnahme kohlenhydrathaltiger Nahrung, indem es die Zellen anregt, Glucose aus dem Blut aufzunehmen. Beim Diabetes mellitus Typ 2 ist diese Funktion gestört, weil die Empfindlichkeit der Insulinrezeptoren an den Zellen herabgesetzt ist. Der Blutzuckerspiegel steigt und die Bauchspeicheldrüse versucht dies auszugleichen, indem sie mehr Insulin produziert.

Langfristig wird sie dadurch überlastet und insuffizient. Die Folge ist ein Insulinmangel mit einer permanenten Erhöhung der Blutzuckerkonzentration. Die genaue Ursache der Insulinresistenz ist bis heute noch nicht bekannt, dafür aber Risikofaktoren, die die Entstehung begünstigen. Dies sind vor allem die erbliche Veranlagung, das Alter und ungünstige Lebensgewohnheiten mit Bewegungsmangel, Fehlernährung, Übergewicht und Stress.

Symptome eines Diabetes Typ 2

Das Kennzeichen des Diabetes Typ 2 ist die chronische Erhöhung des Blutzuckerspiegels, die Hyperglykämie. Sie verursacht Symptome wie erhöhten Harndrang, permanentes Durstgefühl, die vermehrte Ausscheidung von Glukose mit dem Urin und den Acetongeruch in der Atemluft. Im Extremfall kann ein komatöser Zustand entstehen. Durch den permanent erhöhten Insulinspiegel wird der Abbau von Fett gehemmt und seine Speicherung gefördert. Das unterstützt die Entstehung oder die Verstärkung von Übergewicht.

Der Diabetes mellitus Typ 2 ist seinerseits Ursache vieler Folgeerkrankungen, die dadurch entstehen, dass der erhöhte Zuckergehalt im Blut die arteriellen Gefäße und die Nerven schädigt. Die Folge können Herzinfarkt, Schlaganfall, periphere Durchblutungsstörungen und Nierenschäden sein. Am Nervensystem ist häufig zuerst die Sensibilität betroffen, es kann sich aber auch eine komplexe Erkrankung wie die Polyneuropathie entwickeln.

Organschäden können lange vor dem Bemerken eines erhöhten Blutzuckerspiegels entstehen.

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Diagnose eines Diabetes Typ 2

Bei Verdacht auf Diabetes Typ 2 veranlasst der Arzt verschiedene Tests zur Messung des Blutzuckerspiegels. Die Überschreitung bestimmter Grenzwerte gibt erste deutliche Hinweise auf das Vorliegen der Erkrankung. Mit dem oralen Glukosetoleranztest kann die Diagnose gesichert werden.

Behandlung einer Diabetes Typ 2

Abhängig von der Dauer und der Schwere der Erkrankung kann der Diabetes mellitus Typ 2 durch die Veränderung der Lebensgewohnheiten sehr günstig beeinflusst werden. Regelmäßige Bewegung, Gewichtsreduktion und die Ernährungsumstellung können die Insulinresistenz deutlich mindern und im Optimalfall die Blutzuckerwerte wieder normalisieren.

In fortgeschrittenen Fällen kann eine medikamentöse Insulinsubstitution notwendig sein, die meistens oral erfolgt.

Vorbeugung gegen eine Zuckerkrankheit

Genau wie in der Therapie spielen die Lebensgewohnheiten die zentrale Rolle in der Vorbeugung. Ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Reduzierung von Übergewicht können das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, deutlich senken. Viele Institutionen bieten spezielle Schulungen an für Menschen mit einem erhöhten Diabetesrisiko.

Auch die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen kann helfen, den Ausbruch der Erkrankung zu vermeiden.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.