Neue Hoffnung für Betroffene
Höllische Schmerzen durch Endometriose! Jassi-Lena (34) bekommt rettenden Schmerzschrittmacher
„Es war so schlimm, dass ich manchmal einfach nicht mehr wusste, wie ich überhaupt noch weiterleben soll.”
Jassi-Lena Eisenschmid (34) aus Frankfurt leidet seit fast 20 Jahren an Endometriose. Seit ihrer ersten Periode hat sie starke Unterleibsschmerzen, die immer schlimmer werden. So schlimm, dass sie ihren Alltag schließlich nicht mehr bewältigen kann. Ihre Rettung: Ein Schmerzschrittmacher, der Millionen Frauen mit Endometriose jetzt Hoffnung auf ein schmerzfreies Leben geben soll.
Jassi-Lena wollte, „dass es einfach aufhört”
Sie musste sich regelmäßig übergeben, wurde teilweise ohnmächtig, konnte nicht mehr sitzen und lief monatelang auf Krücken – all das wegen unerträglicher Schmerzen. Jassi-Lena Eisenschmid hat Endometriose. So schlimm, dass auch Operationen und Medikamente ihr nicht mehr helfen konnten. Obwohl sie klassische Symptome hatte, wurde die Krankheit lange nicht bei ihr diagnostiziert, erzählt sie im Interview bei stern TV. Erst zufällig werden die Endometrioseherde bei einer anderen Operation entdeckt.
So wie Jassi-Lena geht es auch Millionen anderen Frauen. Zwischen acht und 15 Prozent aller gebärfähigen Mädchen und Frauen leiden an der Erkrankung, so die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. – das entspricht etwa zwei Millionen Frauen allein in Deutschland. Das Problem: Lange wurde nicht über die Erkrankung gesprochen. Dass Frauen Regelschmerzen haben, ist für viele normal, auch wenn diese mal stärker ausfallen, erklärt Prof. Ivo Meinhold-Heerlein, Chefarzt der Gynäkologie des Universitätsklinikums Gießen.
Lese-Tipp: Jede zehnte Frau betroffen! Endometriose erkennen und richtig behandeln
Schmerzschrittmacher gibt Endometriose-Patientinnen Hoffnung
Bei Endometriose wächst Gebärmutterschleimhautgewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle und siedelt sich dann an Eierstöcken, Eileiter, Gebärmutter, Darm, Harnblase und Bauchfell an. Das aus dem Gewebe heraustretende Blut kann Entzündungen hervorrufen. Dadurch kann es zu Verwachsungen kommen und angrenzende Organe können beschädigt werden. All das kann starke Schmerzen verursachen – auch außerhalb der Periode.
Eine neue Methode der Universitätsklinik Gießen soll Betroffenen nun Hoffnung geben. Der Schmerzschrittmacher sei laut Meinhold-Heerlein vor allem für Patientinnen geeignet, bei denen operative und medikamentöse Therapien ausgereizt seien oder Patientinnen, bei denen schon ganz viele Operationen gemacht wurden, sie also eigentlich keine Endometriose mehr haben, der Schmerz aber bleibe.
Lese-Tipp: Endstation Endometriose? Von wegen! Weltweit neue Methode aus Gießen macht Frauen Hoffnung
Jassi-Lena nach Schmerzschrittmacher-OP: „Das fühlt sich nach Freiheit an”
Jassi-Lenas Leben hat der Schmerzschrittmacher auf einen Schlag komplett verändert. Seit einem Jahr lebt die Projektmanagerin aus Frankfurt nun mit dem kleinen Gerät unter ihrer Haut. Ihre Schmerzen haben sich seitdem um etwa 80 Prozent verringert, sagt sie. Es gebe sogar sehr viele Momente, in denen sie gar keine Schmerzen habe. „Der Unterschied ist schon riesig. Ich kann wieder ohne Probleme Vollzeit arbeiten gehen. Ich kann meine Freunde wieder treffen. Ich kann vor allem wieder in den Urlaub reisen.”
Lese-Tipp: „Es hat einfach nicht geklappt!“ Dschungelkönigin Lilly wollte eigentlich ein zweites Kind
Für Jassi-Lena hat sich der Eingriff schon jetzt gelohnt, sagt sie: „Durch die Schmerzschrittmacher-Implantation habe ich wieder so viel mehr Lebensqualität. [...] Das fühlt sich nach Freiheit an.”
Eine neue Therapie, die auch anderen Betroffenen wieder Hoffnung geben kann. Wie der Schrittmacher es schafft, die Schmerzen so stark zu reduzieren, seht ihr im Video oben.