„Hier sind drei Engel, Antonella, Gabriel und Alessio“Trauermarsch für Antonella und ihre zwei Söhne
Eine ganze Stadt trauert!
Eine Woche nach dem schweren Unfall in Esslingen am Neckar, bei dem eine Mutter und ihre beiden Söhne ums Leben kamen, haben rund 400 Menschen an einem Trauermarsch teilgenommen. Sie alle stehen in dieser dunklen Zeit zusammen und denken an die Familie.
Hunderte Menschen nehmen Abschied
Ab 17.45 Uhr läuten am Dienstag die Glocken der St. Elisabeth-Kirche in Esslingen. Hunderte laufen da bereits den Berg hoch zur Kirche, von der man einmal auf den gesamten Ort blicken kann. Der Platz in der Kirche reicht kaum aus. Bis zum Eingang stehen die Menschen dicht gedrängt zusammen. Sie alle wollen sich von Antonella und ihren beiden Söhnen verabschieden. Die drei sind vor einer Woche bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. Auch RTL ist vor Ort.
Rund 400 Menschen beten gemeinsam in der Kirche St. Elisabeth für die drei Unfallopfer und ihre Familie. Am Altar ist ein Bild von Antonella und ihren beiden Söhnen aufgestellt. Der Pfarrer der italienischen Gemeinde, Charles Unaeze, beginnt seine Predigt mit den Worten: „In un momento come questo non c’è luogo migliore dove recarsi per cercare aiuto se non davanti a Dio“, übersetzt: „In einer Zeit wie dieser gibt es keinen besseren Ort, um Hilfe zu suchen, als vor Gott.“ Die meisten Worte der Predigt werden auf Italienisch gehalten. Immer wieder gibt es jedoch auch Worte auf Deutsch. In der ersten Reihe sitzt die Familie der verstorbenen Antonella. Auch Esslingens Oberbürgermeister ist vorne und sichtlich ergriffen.
Im Video spricht die Mutter von Antonella: „Die Schmerzen, die sind so groß”
Gestandene Väter laufen teilweise voraus, damit ihre Kinder nicht sehen müssen, dass sie weinen
Anschließend zieht die Menschenmassen dann zum nahe gelegenen Unfallort vor einem Sportpark. Besonders bedrückend: Hunderte Menschen gehen stillschweigend mit ihren Familien zu dem Ort, an dem es vergangenen Dienstag zu dem schrecklichen Unfall gekommen ist. Die Schlange scheint endlos lang zu sein und gleicht einem einzigen Lichtermeer. Viele haben Kerzen, Blumen und Kuscheltiere in der Hand, die sie am Unfallort ablegen wollen.
Während des vier kilometerlangen Trauermarsches herrscht eine beklemmende Stimmung. Gestandene Väter laufen teilweise voraus, damit ihre Kinder nicht sehen müssen, dass sie weinen. Am Unfallort kommen noch einmal alle zusammen. Familienangehörige und Freunde stellen sich im Kreis auf und singen für Antonella, Alessio und Gabriel.

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Antonellas beste Freundin: „Wünsche mir nichts mehr, als Gerechtigkeit für die drei“
Nachdem die meisten Familien nach Hause gegangen sind, bleiben noch ein paar wenige an der Unfallstelle. Sie wollen reden, über Antonella, Alessio und Gabriel, den tragischen Unfall und die Trauerfeier. „Mit so einer Anteilnahme hätten wir niemals gerechnet“, erzählen einige im Gespräch mit RTL.
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Auch Antonellas beste Freundinnen nehmen an dem Trauermarsch teil. Sie sind immer noch unter Schock. Richtig schlafen kann hier nach dem Unfall niemand mehr. Dass die Frage nach dem Warum noch immer nicht geklärt ist, ist für viele nur schwer zu ertragen. Der Fahrer des Audis verweigert weiterhin die Aussage, teilt die Polizei auf RTL-Nachfrage mit. Francesca, die beste Freundin von Antonella, hat indes nur einen Wunsch: „Ich wünsche mir nichts mehr, als Gerechtigkeit für die drei.”