Große Spendenbereitschaft im Netz
Ganz Deutschland trauert um die Opfer von Esslingen

Die Stadt Esslingen steht unter Schock.
Ein Auto rast am 22. Oktober in die Mutter Antonella (39) und ihre beiden Kinder Alessio (3) und Gabriel (6). Die Drei überleben den Unfall nicht. Zwei Spendenaktionen sollen es den Hinterbliebenen etwas leichter machen. Die Spenden kommen aus ganz Deutschland, und auch aus Italien.
Mutter und Kinder sterben unweit der Haustür
Die Mutter ist mit ihren beiden Kindern am Dienstag auf dem Bürgersteig unterwegs, als der schwarze Wagen plötzlich auf sie zurast. Der Autofahrer kommt von der Fahrbahn ab, sein Wagen dreht sich, schrammt über den Bordstein und fährt genau in die Mutter mit ihren beiden Kindern. Sie sterben unweit ihrer eigenen Haustür. Hier werde oft gerast, heißt es später aus der Nachbarschaft.
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Der Bürgermeister drückt im Amtsblatt der Stadt sein Mitgefühl aus: „Es ist kaum möglich, den Schmerz und die Trauer in Worte zu fassen“, schreibt Matthias Klopfer. „Lassen Sie uns zusammenstehen und mit Kräften den Hinterbliebenen, Freundinnen und Freunden der Kinder und deren Familien helfen.“ Die Stadt werde tun, was sie könne. Am Mittwoch soll ein Kranz niedergelegt werden. Am Neuen Rathaus wird die Trauerbeflaggung gehisst. Eine zentral organisierte Gedenkfeier soll es allerdings nicht geben, das hätten unterschiedliche Beteiligte aus Kirche, Sport und Bildungseinrichtungen gemeinsam entschieden, schreiben die Stuttgarter Nachrichten.
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Große Spendenbereitschaft
Doch die Welt nimmt großen Anteil am Schicksal der drei Todesopfer – und äußert dies in Spendenkampagnen. Emilio Piazza, Fotograf aus Stuttgart, kennt die Familie persönlich. Er ruft zum Spenden für den Vater und die Mutter von Antonella auf. Innerhalb eines Tages kommen 20.000 Euro zusammen, berichtet er laut den Stuttgarter Nachrichten. Auch die Schulklasse von Antonellas jüngstem Sohn Gabriel sammelt, organisiert von Eltern, Spenden. Bei 750 Spenden sind ebenfalls schon fast 20.000 Euro zusammengekommen.
Die Schülerinnen und Schüler trauern um ihren toten Klassenkameraden Gabriel. Er werde „von allen Mitschülern sehr vermisst.“ Sie danken allerdings für „jede Spende egal ob groß oder klein. Sie heilt zwar keine Wunden, aber hilft in dieser dunklen Stunde weiter.“
Fahrer (54) äußert sich nicht
Wie es zu dem schrecklichen Unfall kommen konnte, ist noch nicht geklärt. Möglicherweise sei der Fahrer über eine rote Ampel gefahren, teilte der Bürgermeister mit. Der 54-Jährige hat sich bisher noch nicht geäußert. (eon)