Er kämpfte tagelang um sein LebenFlugbegleiter stirbt nach Notlandung von Swiss-Flugzeug
Er hat es nicht geschafft!
Die dramatische Notlandung von Swiss-Flug LX1885 am 23. Dezember hat einem Flugbegleiter das Leben gekostet. Das hat die Fluggesellschaft (gehört zur Lufthansa-Gruppe) am Montagabend (30. Dezember) mitgeteilt. In einer emotionalen Videobotschaft trauern die Chefs der Airline um ihren Kollegen Tobia.
Swiss-Chef trauert um toten Mitarbeiter
Jens Fehlinger, Chef der Fluggesellschaft, sagte: „Wir sind alle zutiefst schockiert über den Tod unseres geschätzten Kollegen. Die Nachricht lässt uns tieftraurig und fassungslos zurück. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des jungen Mannes, deren Schmerz unermesslich sein muss. Ich möchte der Trauerfamilie im Namen der gesamten Swiss-Belegschaft unser tief empfundenes Beileid aussprechen. Wir tun alles in unserer Kraft stehende, um ihnen in diesen äußerst schweren Stunden beizustehen.”
Erst Probleme mit dem Triebwerk, dann Rauch in Cockpit und Kabine: Der dramatische Swiss-Flug LX1885
Der Routine-Flug des Airbus A220-300 der Schweizer Fluggesellschaft Swiss war am 23. Dezember in einer hochdramatischen Situation geendet. Mitten im Flug von Bukarest (Rumänien) nach Zürich (Schweiz) fiel zunächst aus heiterem Himmel ein Triebwerk aus. Augenblicke später füllten sich Cockpit und Kabine mit dichten Rauch. Nahezu im Sturzflug gingen die Piloten runter - Notlandung in Graz (Österreich). Noch auf der Landebahn sprangen Passagiere und Crewmitglieder über Notrutschen in Sicherheit. Nach Angaben von Augenzeugen wurde ein Flugbegleiter vor Ort wiederbelebt und anschließend mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik in Graz geflogen. Der Zustand des Mannes galt von Anfang an als äußerst kritisch. Jetzt die traurige Nachricht: Tobia ist tot.
An Bord des Unglücksfluges waren insgesamt 74 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder.
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Ursache für das Drama im Swiss-Flugzeug nach wie vor unklar
Seit Tagen rätseln Experten, warum der erst sieben Jahre alte Airbus A220-300 (Kennzeichen HB-JCD) der renommierten Fluggesellschaft in Not geraten war. Das Fachportal Aerotelegraph zitiert aus einem internen Schreiben der Fluggesellschaft Swiss. Demnach habe ein Triebwerk in rund 12 Kilometern Höhe „plötzlich und unerwartet versagt. [...] Erste Analysen deuten auf ein bisher unbekanntes Fehlerbild hin.” Cockpit und Kabine füllten sich innerhalb kürzester Zeit mit Rauch. Auf einem Foto, das RTL vorliegt, ist dichter Qualm im Passagierraum zu sehen.
Das defekte Triebwerk soll nun abgebaut und zum Hersteller in die USA gebracht werden. Ein grundsätzliches Sicherheitsproblem mit der Airbus-220-Flotte sieht Swiss nach eigenen Angaben nicht. Der Chief Operating Officer von Swiss, Oliver Buchhofer, sagte am Montagabend: „Wir stehen in dieser schwierigen Zeit zusammen und setzen alles daran, gemeinsam mit den zuständigen Behörden die Ursachen zu finden. Wir haben viele Fragen und wollen Antworten darauf. Unser Dank gilt auch den Verantwortlichen vor Ort, ganz besonders auch den Rettungskräften, die unsere Passagiere und unsere Besatzung in Graz so professionell unterstützt haben.”
Die Staatsanwaltschaft Graz hat sich in die Ermittlungen eingeschaltet. Nach dem Tod von Flugbegleiter Tobia wird eine Frage nun noch drängender: Wie konnte es überhaupt zur Katastrophe an Bord von Flug LX1885 kommen?