ESA-Chef veröffentlicht RaumfahrtpläneTicket zum Mond für deutschen Astronauten

Mond-Tickets für Deutschland, Frankreich und Italien!
Gemeinsam mit den USA will Europa zum Mond fliegen. In drei Missionen wird in den nächsten Jahren jeweils ein Platz für einen ESA-Astronauten frei sein. Gleich zwei Deutsche wären gerne an Bord. Sie kommen ihrem Traum gerade ein Stückchen näher, müssen aber hoffen, dass ihnen US-Präsident Donald Trump keinen Strich durch die Rechnung macht.
Zwei „Bewerber” für deutschen Platz
Ein deutscher Astronaut soll im Rahmen des Artemis-Programms der US-Raumfahrtbehörde Nasa in einigen Jahren Richtung Mond fliegen. Das kündigte der Chef der europäischen Raumfahrtbehörde ESA, Josef Aschbacher, am Rande der ESA-Ministerratskonferenz in Bremen an. „Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, ESA-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden.”
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Zuerst sei Deutschland an der Reihe. Wer genau mit zum Mond darf, sagte Aschbacher nicht. Die deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst (49) und Matthias Maurer (55) haben beide mehrfach betont, wie gerne sie zum Mond fliegen würden. Bis zur geplanten Mission wird es allerdings noch Jahre dauern – wenn sie überhaupt zustande kommt.
Im Video: RTL trifft Astronaut Alexander Gerst
Erst Mond, dann Mars?
Die USA wollen mit dem Artemis-Programm wieder Astronauten zum Mond bringen. In der ersten Jahreshälfte 2026 sollen vier US-Astronauten bei der rund zehntägigen Mission Artemis 2 den Mond umrunden. 2027 sollen bei Artemis 3 nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder Astronauten auf dem Mond landen. Artemis 4 ist bisher für 2028 anvisiert. Experten rechnen allerdings mit Verschiebungen – erst ab dieser Mission könnte ein Deutscher mit dabei sein.
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US-Präsident Donald Trump, der das kostspielige Programm einst selbst ins Leben rief, könnte es allerdings vorher kippen. Denn mittlerweile blickt Trump Richtung Mars. Trumps zeitweise enger Berater, der Tech-Milliardär Elon Musk, drängt allerdings darauf, lieber zum Mars aufzubrechen. Der Mond ist für ihn bloß „Ablenkung“. Gemunkelt wird, dass Trump die eigens für Artemis entwickelte Rakete einstampfen könnte.
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Die europäische Raumfahrtbehörde ESA ist am Artemis-Programm beteiligt. Sie liefert mit dem im Bremer Airbus-Werk gefertigten europäischen Servicemodul eine wichtige Komponente des Orion-Raumschiffs, das die Astronauten in die Mondumlaufbahn bringen soll. Gemeinsam wollen die Raumfahrtbehörden auch die Mondstation bauen. Gateway soll den Mond umkreisen, ähnlich wie die ISS die Erde.
„Jeder Astronaut möchte gerne zum Mond fliegen”
Neben Deutschland können sich nun auch Frankreich und Italien freuen. Die beiden Raumfahrtnationen bekommen für einen ihrer ESA-Astronauten ebenfalls ein Ticket Richtung Mond. Deutschland, Frankreich und Italien sind die größten Beitragszahler der ESA, weshalb es nicht ganz überraschend ist, dass die Länder bei den Mondflügen zum Zug kommen sollen. Aschbacher erwähnte auch die Leistungen der Länder für das Artemis-Programm.
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Der bisher letzte deutsche Astronaut auf der Raumstation ISS, Maurer, hat klare Ambitionen Richtung Mond. „Ich denke, jeder Astronaut möchte gerne zum Mond fliegen. Das ist ein ganz großer Traum, auch mein Traum”, sagte der 55-jährige Saarländer einmal der Deutschen Presse-Agentur. Auch der gebürtige Baden-Württemberger Gerst fände eine Reise zum Mond toll. „Da können Sie jeden Astronauten oder jede Astronautin fragen: Der Mond ist natürlich ein faszinierendes Ziel”, sagte der Astronaut einmal. Gerst arbeitet derzeit am Europäischen Astronautenzentrum in Köln.
Verwendete Quellen: dpa































