Tragischer Held stirbt nach Disco-Brand in NordmazedonienSänger rennt zurück in brennenden Nachtclub – um junge Fans zu retten!

Musiker Andrej Gjorgjieski stirbt in den Flammen der nordmazedonischen Diskothek „Pulse”.
Musiker Andrej Gjorgjieski stirbt in den Flammen der nordmazedonischen Diskothek „Pulse”.
mnt.nk

Sein Name steht für Heldenmut in der Katastrophe!
Ein verheerendes Feuer in einem Nachtclub in Kocani (Nordmazedonien) hat mindestens 59 Menschen das Leben gekostet. Auch der Musiker Andrej Gjorgjieski ist unter den Opfern. Wie die britische Zeitung The Independent berichtet, soll der Sänger der Hip-Hop-Gruppe DNK mehrfach in die Flammen zurückgekehrt sein, um junge Fans zu retten. Ein selbstloser Akt, der ihn schließlich das Leben kostete.

Ein Held in den Flammen

Bei einem Brand in einer Diskothek in Nordmazedonien starben 59 junge Menschen.
Bei einem Brand in einer Diskothek in Nordmazedonien starben 59 junge Menschen.
Visar Kryeziu/AP/dpa

Es sind Momente des Chaos und der Panik. Während das Dach des Pulse-Nachtclubs in Flammen aufgeht, versucht Andrej Gjorgjieski, so viele Menschen wie möglich zu retten. Videoaufnahmen in sozialen Medien zeigen Andrej, wie er Besucher eindringlich auffordert, sich in Sicherheit zu bringen. Doch anstatt selbst zu fliehen, kehrt er in die brennende Hölle zurück – offenbar, um jenen zu helfen, die es nicht rechtzeitig schaffen.

17.03.2025, Nordmazedonien, Kocani: Frauen weinen während einer Mahnwache für die Opfer eines massiven Brandes in einem Nachtclub. Bei dem Brand in dem kleinen Balkanland in der Nacht zum Sonntag waren mindestens 59 Menschen gestorben und weitere 155 verletzt worden. Foto: Visar Kryeziu/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Frauen liegen sich während einer Mahnwache für die Opfer des massiven Brandes in dem Nachtclub Pulse weinend in den Armen.
dpa

„Er hätte weglaufen können, aber er hat sich entschieden, umzudrehen”, sagte sein Manager Spasoski zu The Independent. „Ich habe in meinem Leben noch nie so einen guten und bescheidenen Menschen getroffen.”

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Fast die gesamte Band kommt ums Leben

Neben Gjorgjieski sterben auch der Band-Fotograf Aleksandar Efremov, die Backgroundsängerin Sara Projkovska, der Schlagzeuger Gjorgji Gjorgiev und der Keyboarder Filip Stevanovski. Ein weiteres Bandmitglied befindet sich Berichten zufolge noch im Krankenhaus.

16.03.2025, Nordmazedonien, Kocani: Eine Luftaufnahme zeigt das Gelände eines Nachtclubs in der Stadt Kocani, nach einem massiven Brand in dem Nachtclub am frühen Sonntag. Foto: Armin Durgut/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine Luftaufnahme zeigt das Gelände eines Nachtclubs in der Stadt Kocani, nach einem massiven Brand in dem Nachtclub am frühen Sonntag.
dpa

Die Tragödie wirft ernste Fragen zur Sicherheit des Veranstaltungsorts auf. Der Club, ein ehemaliges Teppichlager, verfügte offenbar nicht über eine gültige Betriebserlaubnis. Die Polizei nahm bereits 20 Verdächtige fest, darunter Regierungsbeamte und den Manager des Clubs.

Nordmazedoniens Ministerpräsident Hristijan Mickoski zeigt sich erschüttert: „Der Verlust so vieler Junger Leben ist irreparabel. Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Familien und Freunden der Opfer.” Er kündigte eine umfassende Untersuchung an und versprach: „Der Staat wird alles tun, um sicherzustellen, dass sich solch eine Tragödie nie wieder wiederholt.”

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„Außergewöhnlichen Musiker, Menschenfreund und lieben Freund verloren”

Auch das nordmazedonische Nationaltheater, in dem Andrejs Bruder Aleksandar Gjorgjieski als Ensemblemitglied tätig ist, äußert seine tiefe Betroffenheit. „Mit Andrej haben wir einen außergewöhnlichen Musiker, einen Menschenfreund und einen lieben Freund verloren. Unser tiefstes Mitgefühl gilt Aleksandar, seiner Familie, seinen Freunden und Kollegen in dieser Zeit des schweren Verlustes”, heißt es in einer Mitteilung.

Polizeibeamte blockieren Demonstranten, die versuchen, sich dem Haus des Bürgermeisters von Kocani zu nähern.
Polizeibeamte blockieren Demonstranten, die versuchen, sich dem Haus des Bürgermeisters von Kocani zu nähern.
Reuters

Dutzende Menschen haben in Kocani Freunde oder Verwandte verloren. Sie standen am Montag Schlange, um sich in ein Kondolenzbuch einzutragen. Später demonstrierte eine kleine Gruppe von Menschen vor einem Café, das dem Besitzer des Pulse gehört. Bei dem Versuch einiger Demonstranten, sich dem Haus des Bürgermeisters zu nähern, kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Dabei wünschen sich die Angehörigen einfach nur Gerechtigkeit – für Andrej Gjorgjieski und für all jene, die ihr Leben in den Flammen verloren haben. (kra)