„Es war extrem schwer, mit ihm zu kommunizieren” Aschaffenburg-Verdächtiger Enamullah O. in Psychiatrie
Gegen 17 Uhr am Donnerstag wird Enamullah O. aus dem Amtsgericht Aschaffenburg geführt. Nach einem zweistündigen Termin bei der Haftrichterin steht fest, wie es für mutmaßlichen Kindermörder von Aschaffenburg weitergeht.
RTL erfährt: Der 28 Jahre alte Afghane kommt per Unterbringungsbefehl in eine Psychiatrie!
Termin dauert zwei Stunden
Die Richterin erlässt den Unterbringungsbefehl wegen zweifachen vollendeten und zweifachen versuchten Mordes jeweils in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft später mit. Beim fünften Opfer dauern die Ermittlungen zum Tatgeschehen noch an. Der Termin vor Gericht dauert zwei Stunden, ein psychiatrischer Sachverständiger wird angehört. O. schweigt weiter zu den Vorwürfen.
Jürgen Vongries, der Anwalt des Beschuldigten, sagt RTL danach: „Es war extrem schwer, mit ihm zu kommunizieren.” Rechtliche Begriffe habe O. kaum verstanden. Einen Unterbringungsbefehl gibt es in der Regel, wenn es Anhaltspunkte gibt, dass ein Verdächtiger zur Tatzeit aufgrund einer psychischen Erkrankung schuldunfähig war.
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Bilder (oben im Video) zeigen O. in einem weißen Papieroverall, wie er zu einem Van eskortiert wird. Der 28-Jährige ist gefesselt.
Bereits in der Vergangenheit wird der Tatverdächtige durch Gewalttaten auffällig, landet mehrfach in einer Psychiatrie - etwa nach Übergriffen auf andere Menschen, wie RTL erfährt. Am Mittwoch soll er in einem Park in Aschaffenburg mit einem Küchenmesser auf eine Gruppe Kita-Kinder losgegangen sein. Yannis (2) und Passant Kai-Uwe D. (41) kommen ums Leben. Zwei Erwachsene und ein kleines Mädchen werden verletzt. Die drei Schwerverletzten befinden sich nach wie vor in einem Krankenhaus. „Sie sind aber alle außer Lebensgefahr”, berichtet ein Polizeisprecher.
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Union geht auf Bundesregierung los, Bundeskanzler Scholz auf bayerische Behörden
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) werfen der Bundesregierung am Donnerstag eine verfehlte Migrationspolitik vor. Später meldet sich Bundeskanzler Olaf Scholz zu Wort, wirft den bayerischen Behörden Versäumnisse bei der Umsetzung bestehender Asylregeln vor. „Es gibt offensichtlich Vollzugsdefizite, insbesondere in diesem Fall bei den bayerischen Behörden, die ein großes Problem sind”, so Scholz am Rande einer SPD-Wahlkampfveranstaltung in Erfurt. Die Regierung werde alles dafür tun, „dass wir den Kurs fortsetzen, den wir eingeschlagen haben.” Und weiter: „Aber es gibt erkennbar ein erhebliches Vollzugsdefizit. Und deshalb muss es jetzt aufhören, dass nicht alle alles tun dafür, dass man diejenigen, die nicht hier bleiben können, hier nicht auch zurückführt.” (mit dpa)
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RTL-Sondersendung: Tödlicher Messerangriff in Aschaffenburg – was muss sich jetzt ändern?
RTL Aktuell sendet am Donnerstag (23. Januar) von 20.15 bis 20.30 Uhr eine Sondersendung zum Messerangriff in Aschaffenburg. Wir fassen den Tag und den Stand der Ermittlungen zusammen. Außerdem schalten wir zu Politikern und Experten, um die Frage zu klären, ob die Behörden (vorhandene) Gesetze konsequenter umsetzen müssten, oder ob die Politik nachjustieren sollte.