Eon & Uniper planen Energiespar-Maßnahmen
Belegschaft ins Homeoffice & 14 Grad: Energiekonzerne gehen in den „Winterschlaf“

Räume, die auf maximal 14 Grad beheizt werden und Gebäude, die nur zur Hälfte genutzt werden sollen. Das ist die neue „Winterschlaf-Strategie“ der Energiekonzerne Eon und Uniper. Ein drastischer Schritt, um Energie zu sparen.
Kein Licht, kein Strom, keine Wärme
In Düsseldorf und Essen gehen bald die Lichter aus – zumindest in einem Teil der Firmengebäude von Eon und Uniper. Ob freiwillig oder unfreiwillig - die Energiekonzerne wollen ihren Anteil zum Energiesparen leisten. Dabei setzen sie auf drastische Maßnahmen und verzichten sogar auf den Einsatz von Leuchtmitteln und Heizungen. Hybride Arbeitsweisen hätten diesen Weg bereits in den vergangenen zwei Jahren geebnet, so die Unternehmen.
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Hälfte der Büroflächen soll im Winter nicht genutzt werden

Uniper werde rund die Hälfte seiner Büroflächen in der Düsseldorfer Konzernzentrale ab Anfang November „in den Winterschlaf schicken“, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag. Diese Räume sollen dann nicht mehr genutzt und nur noch auf 14 Grad geheizt werden. Alle Elektrogeräte in den betroffenen Gebäudeteilen würden stillgelegt.
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Keine große Umstellung für Uniper-Mitarbeiter
Die Mitarbeiter würden auf die verbleibenden Räume verteilt, berichtete Uniper. Die sei ohne große Probleme möglich, weil die 2.500 Beschäftigten des Konzerns in Düsseldorf ohnehin keine festen Arbeitsplätze mehr hätten, sondern sich einen Schreibtisch bei Bedarf in einem Buchungssystem reservierten. Uniper hoffe so den Energieverbrauch um mindestens 25 Prozent reduzieren zu können. Zuvor hatte die „Rheinische Post“ über die Pläne des Konzerns berichtet.
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So heizen, dass die Infrastruktur keinen Schaden nimmt

Auch Eon kündigte an, komplette Gebäudeteile für die gesamte Heizperiode bis Mitte April herunterfahren zu wollen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlicher Bereiche sind daher bereits Anfang Oktober zusammengezogen oder werden dies in Kürze tun“, teilt das Unternehmen mit. Die betroffenen Räume sollen nur noch so beheizt werden, dass das Gebäude und die Infrastruktur keinen Schaden nehmen.
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Energieeinsparungen um mindestens 20 Prozent
Ziel von Eon sei es, den Energieverbrauch der eigenen Gebäude im Durchschnitt um mindestens 20 Prozent zu senken, betonte der Konzern. Dazu würden auch alle nicht unbedingt notwendigen Lichtquellen wie Logos und Außenbeleuchtungen reduziert oder vollständig abgeschaltet.
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Bayer-Kreuz wird abgeschaltet

Auch der Leverkusener Pharma- und Pflanzenschutzkonzern hat nach eigenen Angaben weitreichende technische Vorkehrungen getroffen, um die Erdgasabhängigkeit deutlich zu verringern. „Und um ein Zeichen zu setzen, wurden neben der Beleuchtung des Leverkusener Bayer-Kreuzes auch die Logos an anderen Standorten ausgeschaltet“, sagte ein Firmensprecher. Außerdem sei die Mindest-Raumtemperatur für körperlich leichte und überwiegend sitzende Tätigkeiten auf 19 Grad Celsius gesenkt worden. (dpa, rdr)
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