Einfach nur werbewirksam oder wirklich nützlich?Werbeversprechen "Energie sparen" - was taugen moderne Heizkissen mit Akku?

Wer kennt es nicht: Man scrollt durch Instagram und ab und an mischt sich ein wenig Werbung dazwischen. Aktuell ist das auffällig oft Werbung für Heizprodukte: Heizkissen, Heizdecken, akkubetriebene Stuhlauflagen – beworben mit Slogans wie „Energiesparen mit unseren Heizkissen“. Doch kann man mit akkubetriebenen Wärmeprodukten wirklich Geld sparen oder macht sich die Heizprodukt-Branche die Energiekrise gerade einfach nur werbewirksam zunutze?
Werbewirksam oder wirklich sinnvoll?
Heizdecken gibt es seit vielen Jahren – galten sie lange Zeit jedoch als altbacken, haben sich heutzutage Firmen etabliert, die das Heizdeckengeschäft auf ein neues Level gehoben haben. Moderne Optiken, verschiedenste Styles und große Produktpaletten, die den frierenden Käufer von heute ansprechen sollen. Und gerade jetzt, wo viele vor der Frage stehen, wie man sparsam aber trotzdem halbwegs warm durch den bevorstehenden Winter kommt, scheinen diese Produkte immer mehr ins Blickfeld potentieller Käufer gerückt zu werden. Jedenfalls scheint es so, wenn man sich einmal entsprechende Werbeanzeigen auf Instagram anschaut. Schnell könnte der Eindruck entstehen, dass sich eine Branche die Energiekrise werbewirksam zunutze macht.
Doch so sei es nicht und die Produkte können wirklich beim Energiesparen helfen, wie eine Sprecherin der Firma „Stoov“ auf RTL-Nachfrage erklärt: „Wer eins unserer Kissen oder Wärmeauflagen hat, kann öfter die Heizung etwas runter drehen. Zum Beispiel, wenn man im Homeoffice arbeitet und beim Stillsitzen anfängt zu frieren.“ Wer in solchen Momenten auf einer akkubetriebenen Wärmeauflage sitze, friere weniger und könne darauf verzichten die Heizung hochzudrehen. Das leuchtet ein, doch wie sieht es mit den Stromkosten aus? Immerhin müssen die Akkus auch immer wieder aufgeladen werden.
Lese-Tipp: Heizkosten sparen: Mit diesen simplen Heiztipps bis zu 400 Euro weniger ausgeben
Old-school Wärmflasche oder fancy Heizkissen?
Bis zu neun Stunden Wärme kann ein Wärmekissen laut Unternehmenssprecherin spenden: „Unser Klassiker, das ‘Ploov’ Wärmekissen, verfügt über einen 2600mAh Akku und hält – je nach Wärmestufe – bis zu fünf Stunden. Für eine noch längere Wärmedauer sorgt der 4500mAh Akku.“ Natürlich variiere der Preis einer Akkuladung je nach Stromanbieter, jährlich könne man jedoch mit durchschnittlichen Kosten von zwei bis fünf Euro rechnen. „Es ist die Idee der Wärmflasche — innovativ und stilvoll in die Jetztzeit transferiert“, so heißt es. Eine weitere Unternehmensanfrage beim Hersteller Fatboy blieb bis zur Veröffentlichung des Artikels unbeantwortet.
Doch wie verhält es sich im Vergleich zur guten alten Wärmflasche? Immerhin dient sie seit etlichen Jahren vielen Leuten im Winter als treuer Wärmespender. Laut unserem RTL-Verbraucherexperten Ron Perduss erfüllt auch sie ihre Zwecke in der heutigen Zeit noch mehr als zuverlässig. „Eine klassische Wärmflasche ist meines Erachtens eine effiziente Lösung.“ Das heiße Wasser sollten Sie jedoch auf jeden Fall mit dem Wasserkocher erhitzen – der verbraucht für einen Liter ca. 0,2 Kilowattstunden. Nach aktuellen Strompreisen wären das also rund sechs Cent. Wem es also bloß ums Sparen und nicht unbedingt um die Optik des wärmenden Etwas geht, der kann also auch gut und gerne auf die altbewährte Wärmflasche zurückgreifen.
Zwar kann man mit jedem Grad, um das man die Heizung herunterregelt, Energiekosten sparen, doch ob nun Wärmekissen oder Wärmflasche, eine Sache sollte man bei all dem Sparen trotzdem immer bedenken: Die Wohnung zu sehr herunterzukühlen ist nicht ratsam – dadurch entsteht nämlich ein erhöhtes Schimmelrisiko.
Akkubetriebene Heizprodukte: Vorsicht vor billigen China-Angeboten
Wer sich dazu entschlossen hat, in ein modernes Heizkissen zu investieren – mal ganz davon abgesehen ob aus Styling- oder Spargründen – der wird sicher versuchen, auch bei der Anschaffung das beste Angebot zu finden. Doch dabei ist Vorsicht geboten!
„Ganz wichtig ist die Herkunft des Heizkissens. Gerade bei Billig-Produkten aus China wäre ich sehr vorsichtig. Hier besteht keine Garantie, dass die fest verbauten Akkus unseren technischen Anforderungen entsprechen“, warnt Verbraucherexperte Ron Perduss. So stelle beispielsweise ein vorhandenes „CE“-Zeichen keine ausreichende Garantie dar. Lieber sollten Sie nach dem „GS“-Siegel schauen, ein Prüfsiegel des deutschen TÜV.
Lese-Tipp: Verbraucherzentrale warnt: Bei diesen Online-Shops sollten Sie auf keinen Fall einkaufen!