Situation für Menschen und Tiere "eine Katastrophe"
Tierpark Worbis rettet Bären vor Putins Bomben
Es ist ein unvorstellbares Leid, das die Ukrainer durch den Krieg in ihrer Heimat erfahren. Nicht nur Millionen von Menschen, sondern auch Tiere werden Opfer von Putins Bomben. Tierschützer versuchen, sie aus Zoos im Kriegsgebiet zu retten. Drei Bären aus der Ukraine haben jetzt in Deutschland ein neues Zuhause gefunden, wie im Video zu sehen ist.
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Alternativer Bärenpark Worbis holte Bären an der Grenze ab
Die Tiere wurden zunächst von einer ukrainischen Auffangstation aus einem Zoo nahe Kiew evakuiert. Mitarbeiter des Alternativen Bärenparks Worbis, einer Tierschutzeinrichtung in Thüringen, holten sie an der polnisch-ukrainischen Grenze ab: an einer weiteren Auffangstation, die den Tierschützern von "Vier Pfoten" gehört.
Zwei junge Braunbären bleiben im Bärenpark Worbis. Das dritte Tier – ein Kragenbär – reist weiter nach Norddeutschland.
Video: Tierschützer helfen verwaisten Tieren in der Ukraine
Zoos leiden stark unter Ukraine-Krieg: "Zum Teil werden sie gebombt"
"Die Auffangstation an der polnisch-ukrainischen Grenze ist pickepackevoll und hätte die Bären nicht behalten können", sagt Tierpflegerin Dr. Ulrike Richter vom Bärenpark Worbis zu RTL. "Deshalb hat sie um Hilfe gebeten." Zoos und weitere Einrichtungen in der Ukraine litten stark unter dem Krieg, erzählt sie. "Zum Teil werden sie gebombt. Außerdem sind Stroh, Futter und Wasser ein großes Problem – wie für die Menschen." Auch die Tiere hätten Angst vor den Bomben.
"Die zwei Braunbären, die zu uns kommen, sind erst 13 Monate alt, also noch Kinder. Sie kommen zunächst für sechs Wochen in Quarantäne, bevor sie in die Anlage entlassen werden können", erzählt Richter weiter. Dort leben bereits acht erwachsene Braunbären. Über die neuen Bewohner weiß sie schon: "Es ist ein Junge und ein Mädchen."
Tierpfleger starben in Zoo nahe Kiew durch Bomben

Die Reise der Bären sei "lang und anstrengend" gewesen, berichtet Projektleiterin Sabrina Schröder. "Aber es hat alles gut geklappt, die Tiere waren relativ ruhig. Die Situation in der Ukraine sei für Menschen und Tiere "eine Katastrophe", sagt sie. "Wir hören das auch von anderen Zoos. Die Menschen werden zerbombt, die Tiere haben kein Futter." Zwei Tierpfleger seien in dem Zoo, in dem die Bären lebten, durch Bomben gestorben. Auch an der Grenze sei die Situation chaotisch gewesen, sagt Schröder. "Es war für uns sehr aufwühlend, was wir da erlebt haben."
Die Projektleiterin ist glücklich, dass die drei Bären nun in Sicherheit sind. Nach der langen Reise im Transporter seien sie aber auch erschöpft. "Ich glaube, sie sind froh, wenn sie jetzt schnell rauskommen." (bst)
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