Warum SPD-Chefin Saskia Esken das jetzt fordert

Raus aus der Teilzeit: Frauen sollen mehr arbeiten!

Saskia Esken beim Hoffest der SPD-Bundestagsfraktion im Tipi am Kanzleramt. Berlin, 05.07.2023
Saskia Esken (SPD): „2,5 Millionen Frauen sind in Deutschland teilzeitbeschäftigt. Wenn die nur eine Stunde pro Woche mehr arbeiten würden, entspräche das 70.000 Vollzeitkräften.“
jh, action press, ActionPress

Raus aus der Teilzeit gegen den Fachkräftemangel!
Warum SPD-Chefin Saskia Esken findet, dass Frauen eine Stunde mehr Woche arbeiten sollten und wie das klappen soll.

In Deutschland fehlen Fachkräfte

Es fehlen Arbeitskräfte im Land, Fachkräfte um genau zu sein. Das ist eines der drängenden Probleme in Deutschland. Aber wie lässt sich das lösen? Die SPD-Chefin sieht da einen wichtigen Hebel: Die Frauen!

Esken fordert deswegen mehr Anreize für Frauen, dass sie entweder wieder Vollzeit arbeiten – oder aber ihre Teilzeit-Stunden aufstocken:

„2,5 Millionen Frauen sind in Deutschland teilzeitbeschäftigt. Wenn die nur eine Stunde pro Woche mehr arbeiten würden, entspräche das 70.000 Vollzeitkräften.“

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Wer aufstockt, soll bei der Steuer begünstigt werden

Dass viele Frauen nicht aus Jux und Dollerei eine Teilzeit-Stelle haben, sondern weil es schwierig ist, Job und Familie miteinander zu vereinbaren, sieht Esken. Sie fordert daher Investitionen in Kitas, Schulen und Tagespflege. Auch die Betreuung von Älteren werde oft von Frauen übernommen.

„Nur in ganz seltenen Fällen arbeiten Frauen kürzer als sie wollen, weil keine Vollzeitstellen da sind“, sagt Enzo Weber, Experte beim Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung. Ändern lasse sich diese Situation über den Ausbau öffentlicher Kinderbetreuungsangebote, ausgeglichenere Aufteilung der Care-Arbeit zwischen den Beziehungspartnern sowie flexible individuelle Arbeitsmöglichkeiten.

Esken fordert außerdem „Anreize wie zum Beispiel Vergünstigungen bei der Einkommensteuer für Menschen, die ihre Teilzeit aufstocken. Das käme insbesondere Frauen zugute.“ Die SPD will dazu ein Konzept vorlegen.

Lese-Tipp: Elterngeld, Kindergeld, Kinderzuschlag: Welche Leistungen Familien zustehen!

Familiensplitting, statt Ehegattensplitting

„Der erste Schritt wäre aber, das Ehegattensplitting abzuschaffen und stattdessen ein Familiensplitting einzuführen. Wir sollten endlich damit aufhören, ein Modell zu fördern, das Frauen den Zugang zum Arbeitsmarkt erschwert“, findet Esken.

Ihr Co-Parteivorsitzender Lars Klingbeil hatte bereits als Alternative zur Kürzung des Elterngelds vorgeschlagen, das Ehegattensplitting für neue Ehen abzuschaffen - dem hatte aber FDP-Chef Christian Lindner eine Absage erteilt.

Beim Ehegattensplitting wird das gemeinsame Einkommen eines Paars halbiert, die darauf entfallende Einkommensteuer berechnet und die Steuerschuld anschließend verdoppelt. Das nützt vor allem Paaren, bei denen einer viel und der andere wenig verdient.

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