Nur wenige glauben, dass der Kreml-Chef an Verhandlungen interessiert istRTL/ntv-Trendbarometer: Putin setzt auf militärischen Sieg in der Ukraine

Russia Putin Security Council 8138094 11.03.2022 Russian President Vladimir Putin chairs a meeting with members of the Security Council via teleconference call at the Kremlin in Moscow, Russia. Mikhail Klimentyev / Sputnik Moscow Russia PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xMikhailxKlimentyevx
Eine große Mehrheit von 76 Prozent der Bundesbürger geht davon aus, dass Putin ausschließlich auf einen militärischen Sieg setzt.
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Schon fast drei Wochen Krieg in der Ukraine und kein Ende ist in Sicht: Ungeachtet der Gespräche, die zwischen der Ukraine und Russland geführt werden, glauben laut aktuellem RTL/ntv Trendbarometer nur 19 Prozent, dass der russische Präsident Putin prinzipiell an einer Beendigung des Krieges durch eine Verhandlungslösung interessiert ist.
Eine große Mehrheit von 76 Prozent derBundesbürger geht davon aus, dass Putin ausschließlich auf einen militärischen Sieg setzt.
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RTL/ntv-Trendbarometer: Jeder 2. Deutsche hat Angst vor einem Krieg hier

Schröders Besuch bei Putin für zwei Drittel nur Image-Verbesserung

ARCHIV - 07.05.2018, Russland, Moskau: Das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik veröffentlichte Poolfoto zeigt Gerhard Schröder (r), ehemaliger deutscher Bundeskanzler, gibt Wladimir Putin (l), Präsident von Russland, bei dessen vierter Amtseinführung im Kreml die Hand. Schröder ist in Moskau, um mit Putin Gespräche über den Ukraine-Krieg zu führen. Nach dpa-Informationen fand ein erstes Gespräch zwischen Schröder und Putin am Donnerstag statt. (zu dpa: «Schröder zu Gesprächen mit Putin über Ukraine-Krieg in Moskau») Foto: Alexei Druzhinin/POOL SPUTNIK KREMLIN via AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Nur wenige glauben, dass Altkanzler Gerhard Schröder Wladimir Putin dazu bewegen könnte, den Krieg zu beenden. (Foto: Archiv/2018)
hjp kno sei, dpa, Alexei Druzhinin

Den überraschenden Blitzbesuch des früheren Bundeskanzler Gerhard Schröders bei Putin halten die meisten für einen sinnvollen Versuch, um den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu entschärfen. 24 Prozent finden, dass Schröder dieses Gespräch nicht hätte führen sollen. 16 Prozent haben dazu keine Meinung.

Allerdings glauben nur wenige (14 Prozent), dass Schröder aufgrund seiner guten Kontakte zu Putin den russischen Präsidenten dazu bewegen könnte, den Krieg in der Ukraine zu beenden. 74 Prozent glauben das nicht.

Auch vermutet nur ein Viertel der Bundesbürger (24 Prozent), dass Schröder aus Sorge um den Frieden in der Ukraine das Gespräch mit Putin gesucht habe. Knapp zwei Drittel (65 Prozent) vermuten stattdessen, dass es Schröder dabei in erster Linie darum gegangen sei, sein Ansehen wieder zu verbessern. Am ehesten vermuten die Ostdeutschen (42 Prozent) und die Anhänger der AfD (49 Prozent), dass es Schröder bei dem Gespräch in erster Linie um den Frieden in der Ukraine gegangen sei.

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42 Prozent für Verzicht auf Erdgas und Erdöl aus Russland

Spürbar wird der Krieg hier in Deutschland vor allem im Geldbeutel. Dennoch sind immerhin 42 Prozent der Bundesbürger davon überzeugt, dass Deutschland vollständig auf russisches Erdgas und Erdöl verzichten sollte, auch wenn es dadurch zu Engpässen und einer erheblichen Verteuerung bei der Versorgung mit Strom, Gas und Kraftstoffen kommt.

Eine leichte Mehrheit (49 Prozent) meint allerdings, dass Deutschland nicht vollständig auf russisches Erdgas und Erdöl verzichten sollte. Gegen einen vollständigen Verzicht auf Erdgas und Erdöl aus Russland sprechen sich mehrheitlich die Ostdeutschen (73 Prozent), Personen mit geringen Haushaltsnettoeinkommen (62 Prozent), sowie die Anhänger der Unionsparteien (51 Prozent), der Linkspartei (59 Prozent) und der AfD (83 Prozent) aus.

Noch deutlicher fällt das Meinungsbild aus, wenn man die Befragten um eine Einschätzung bittet, ob denn die Mehrheit der Bundesbürger bereit wäre, erheblich höhere Preise für Strom, Gas oder Treibstoff zu bezahlen, wenn durch einen Verzicht auf russische Energielieferungen der Druck auf Russland erhöht würde, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Lediglich 32 Prozent glauben, dass die Mehrheit der Bürger dazu bereit wäre. 61 Prozent glauben nicht, dass eine Mehrheit der Bundesbürger bereit wäre, deutlich höhere Preise für Energie in Kauf zu nehmen.

Von einigen wird gefordert, die Bundesregierung solle angesichts steigender Energiepreise die Steuern auf Energie senken. Eine große Mehrheit von 83 Prozent der Bundesbürger hielte das für eine sinnvolle Maßnahme, um die Energiepreise deutlich zu senken. Nur 12 Prozent halten das für keine sinnvolle Maßnahme. (forsa/eku)

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 11. bis 14. März 2022 erhoben. Datenbasis: 1.009 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-3 Prozentpunkte.

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