Erst im Oktober wurde Boris Palmer zum dritten Mal als Oberbürgermeister von Tübingen wiedergewählt. Aber er polarisiert weiter - denn er provoziert immer wieder. Zuletzt vergangenen Freitag beim Besuch einer Migrationskonferenz in Frankfurt. Dort verwendet Palmer eine rassistische Bezeichnung für Schwarze.
"Ja, ich benutze das Wort Neger. Tue ich auch hier in diesem Raum. Weil der simple Sprechakt keinerlei Auskunft darüber gibt, ob die Person ein Nazi ist oder nicht."
Schon zuvor auf der Straße hatte Palmer auf Nazi-Raus-Rufe reagiert. Videos davon kusieren im Netz.
"Anhand von einem einzelnen Wort und dann wisst ihr alles über den Menschen ... Das ist nichts anderes als der Judenstern."
Er habe einen Stempel als Nazi oder Rassist aufgedrückt bekommen - so kam es zu dem Judenstern-Vergleich, versucht sich Palmer später zu rechtfertigen.
Klar ist: Der 50-Jährige machte bereits mit zahlreichen provokanten Aussagen Schlagzeilen. Zur Flüchtlingspoltitik beispielsweise. Oder als er 2021 er den Fußballer Denis Aogo rassistisch beleidigte. Die Grünen wollten Palmer daraufhin aus der Partei werfen, zuletzt ruhte seine Parteimitgliedschaft. Nun tritt Palmer freiwillig aus, nimmt sich eine Auszeit - und erklärt, sich professionelle Hilfe zu suchen.