"Fast wie eine Feuerwerksbatterie"
Prozess um Polizistenmord von Kusel: Anwohner zeichnet heftiges Bild von Schusswechsel

Es sind heftige Beobachtungen, die Zeugen des dramatischen Schusswechsel aus der Tatnacht von Kusel schildern. Schüsse seien deutlich zu hören gewesen, berichtet ein Anwohner im Mordprozess vor dem Landgericht Kaiserslautern. Ein anderer spricht sogar von einer „Feuerwerksbatterie“.
Anwohner schildern dramatischen Schusswechsel in der Tatnacht von Kusel

„Das war Bumm Bumm“, sagte ein 47 Jahre alte Anwohner im Mordprozess vor dem Landgericht Kaiserslautern. Ein weiterer Zeuge hörte jemanden „Bleib stehen“ schreien und ebenfalls zahlreiche Schüsse. „Das waren mehrere Schussfolgen. Fast wie eine Feuerwerksbatterie“, so der Mann.
Zeugen berichteten von einem deutlichen, harten letzten Knall - „wie bei einem finalen Fangschuss bei Tieren“, sagte ein 65-Jähriger. Die Ermittler gehen von einem Feuergefecht zwischen dem Polizeikommissar und dem Hauptangeklagten aus. Der Polizist soll das Magazin seiner Dienstpistole leer geschossen haben - ohne den Angreifer zu treffen. Der Staatsanwaltschaft zufolge wies der Polizist trotz Schutzweste mehrere schwere Verletzungen auf.
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Polizisten in Kusel erschossen
Prozess im Fall Kusel: Schüsse Tonaufnahme deutlich zu hören

Auch die Tonaufnahmen einer Überwachungskamera unweit des Tatorts wurde vor Gericht abgespielt. Darauf waren die Schüsse deutlich zu hören.
Die Staatsanwaltschaft wirft einem 39 Jahre alten Mann vor, Ende Januar eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und einen 29 Jahre alten Polizeikommissar bei einer nächtlichen Fahrzeugkontrolle mit Gewehrschüssen in den Kopf ermordet zu haben, um Jagdwilderei zu verdecken. Die Gewalttat sorgte bundesweit für Entsetzen. Einem 33 Jahre alten Komplizen wirft die Anklagebehörde versuchte Strafvereitelung vor.
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Prozess um Polizistenmord von Kusel noch bis in den Herbst geplant
Er soll beim Spurenverwischen geholfen haben. Der nächste Prozesstag ist für Donnerstag geplant. Bisher sind vom Landgericht Termine bis zum 9. September vorgesehen - allerdings prüft das Gericht bereits weitere Termine bis 19. Oktober. (dpa/jmu)
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