Polizisten in Kusel erschossen: Tausende Trauernde nehmen Abschied von Alexander K.
„Alex war mit voller Überzeugung und voller Leidenschaft Polizist, aber vor allem auch Mensch“

Familie, Freunde, Kollegen, Sportkameraden – sie alle kamen ins saarländische Freisen, um Alexander K. die letzte Ehre zu erweisen. Mehr als 2500 Gäste nahmen am Dienstag an der Trauerfeier für den im Dienst erschossenen Polizisten teil. Viele Menschen legten Blumen und Kerzen für den 29-Jährigen nieder. „Alex war mit voller Überzeugung und voller Leidenschaft Polizist, aber vor allem auch Mensch“, hieß es in der Trauerrede.
Getöteter Polizist Alexander K. war "ein sehr, sehr feiner Kerl"
Die Fahnen im Ort wurden auf Halbmast gehängt, zahlreiche Menschen kamen zur Trauerfeier für den bei Kusel erschossenen Alexander K. – deutlich mehr als es in der Kirche St. Remigius überhaupt Plätze gab. Viele legten vor Ort Blumen und Kerzen in Erinnerung an den Polizisten nieder.
„Es war der Wunsch der Familie, die Beerdigung öffentlich zu machen“, erklärte Bürgermeister Karl Josef Scheer. Möglichst viele Menschen sollten Abschied von Alexander K. nehmen können. „Er war ein sehr, sehr feiner Kerl“, betonte Scheer.
Nach Tat in Kusel: „Es geht einfach noch immer nicht in meinen Kopf rein“

Die Menschen vor Ort zeigten sich erschüttert von den Ereignissen in Kusel. „Es geht einfach noch immer nicht in meinen Kopf rein“, sagte Landrat Udo Recktenwald. „Zwei junge Menschen, zwei Polizisten, umzubringen – um Wilderei zu verdecken!“
„Die Trauer ist groß. Wie bei jeder Trauersituation und erst recht bei einem solch dramatischen Ereignis ist es wichtig, dass Anteilnahme möglich ist und man gemeinsam als Polizeifamilie diese Trauerschritte gehen kann“ betonte Polizeiseelsorger Norman Roth. „Wir bieten Einzelgespräche und Gruppenbegleitungen an, solange es gewünscht ist.“
„Wir als Polizeifamilie sind noch immer paralysiert und funktionieren einfach nur noch“, Norbert Rupp, der Landespolizeipräsident des Saarland.
Polizei will Trauerfeier für beide getötete Polizisten veranstalten
Alexander K. war am 31. Januar gemeinsam mit seiner 24-jährigen Kollegin bei einer Fahrzeugkontrolle bei Kusel erschossen worden. Zwei Tatverdächtige wurden festgenommen. Sie sollen die beiden Polizisten erschossen haben, um illegale Jagwilderei zu verdecken.
Die Trauerfeier für die Polizeianwärterin soll im saarländischen Homburg-Erbach am Mittwoch stattfinden. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz bereitet zudem gemeinsam mit der Polizei eine offizielle Trauerfeier für die beiden Polizisten vor. Ein Termin für diese Feier soll bekannt gegeben werden. (jda, dpa)