Polizei musste Hund dieser Rasse erschießenKangals sind die "Sorgenfelle" der Tierheime

Sie sind groß, laut, schwer und richtige Kraftpakete. Und trotzdem können sie unter den richtigen Bedingungen auch in der Familie leben: Kangals. Doch oft werden Hunde dieser Rasse einfach angeschafft, ohne sich genug Gedanken zu machen, was man sich da überhaupt ins Haus – oder für den Hund im schlimmsten Fall – in die Wohnung holt.
Im Video klären Tierheim-Mitarbeiter über die Rasse auf.

Essen: Türkischer Hirtenhund beißt Kind (12) und greift Polizisten an - erschossen!

In Essen musste die Polizei letzte Woche einen Kangal-Mischling erschießen. Das Tier hatte erst einen zwölfjährigen Jungen gebissen und dann einen Polizisten attackiert. Die Hundehalterin hatte sich zuvor bei der Polizei gemeldet und mitgeteilt, dass sie die Kontrolle über das Tier verloren habe, teilte die Polizei mit.

Der türkische Hirtenhund sei immer wieder über die Straße gelaufen und habe den Verkehr gefährdet. Als der Polizist auf ihn zuging, habe der Hund auch den Beamten angegriffen. Der habe in Notwehr geschossen. Der Kangal starb. RTL berichtete.

Tierheime sind voll von Kangals

In den Tierheimen in NRW kennt man die Probleme mit dieser speziellen Rasse der türkischen Hirtenhunde. „Bei den schwierigen Kangalen, die wir hier haben, ist es meistens der Fall gewesen, dass sie isoliert gehalten wurden – in irgendwelchen Hinterhöfen oder Mietwohnungen, wo so ein Hund nicht hingehört“, sagt Annika Gehrmann vom Tierheim Gelsenkirchen zu RTL.

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Ursprünglich gezüchtet, um Tierherden zu schützen

Die Riesen unter den Hunden wurden ursprünglich gezüchtet, um Tierherden zu schützen. Sie werden um die 80 Zentimeter groß und wiegen bis zu 70 Kilo. Ein ganz schöner Brocken Hund. Und der will tun, für was er einmal gemacht wurde. Er will wachen, schützen, beschäftigt sein.

Kein Wunder also, dass Kangals auch schon mal verhaltensauffällig werden, bekommen sie nicht den Platz, die Aufgabe und vor allem die Auslastung, die sie brauchen. Und so landen die Hunde im Tierheim. Die Vermittlungschancen: mehr als schlecht!

Tierheim Bottrop: Kangals werden ihren Lebensabend wohl im Heim fristen

Immer wieder werden diese Hunde unüberlegt angeschafft. Dann kommen die Probleme und schnell landen die Tiere dann im Heim. Das Tierheim Bottrop hat vier Kangals. Die traurige Prognose hier: Die Hunde werden ihren Lebensabend wohl im Tierheim fristen müssen.

Und alles nur, weil Menschen sie unüberlegt angeschafft haben. Es bleibt zu hoffen, dass sich vielleicht auch für diese Vierbeiner eines Tages ein Zuhause findet. Zu wünschen wäre es ihnen, denn sie werden nicht als Problem-Hunde geboren. Das macht der Mensch und die falsche Haltung aus ihnen. (lth)