Tragödie in Argentinien
Milagros (12) stranguliert sich selbst - wieder ein Todesfall durch TikTok-Challenge?
Milagros Soto aus Capitán Bermudez in Argentinien wurde nur zwölf Jahre alt, am 13. Januar starb der Teenager – angeblich an den Folgen einer TikTok-Challenge. Das Mädchen soll sich selbst stranguliert haben. Ihre Familie kann das Geschehene nur schwer begreifen, will aber andere vor den Gefahren der sogenannten Blackout-Challenge warnen.
Lese-Tipp: Leon (14) stirbt nach lebensgefährlicher TikTok-Challenge
„Jemand hat sie ermutigt“
„Wir sind untröstlich, weil wir ihr so viel Liebe geschenkt haben“, sagte die Tante der verstorbenen Milagros, Laura Luque, im Interview mit „Jam Press“. Ihre erst zwölf Jahre alte Nichte soll tot in ihrem Haus aufgefunden worden sein, nachdem sie angeblich an der Blackout-Challenge teilgenommen habe. Wie die lokale Zeitung „El Litoral“ berichtete, soll das kleine Mädchen an einer provisorischen Schlinge gehangen haben, als es gefunden wurde.
Lese-Tipp: TikTok-Blackout-Challenge: Auch Laura machte mit - und verletzte sich schwer
Die Blackout-Challenge fordert die Internetnutzer dazu auf, sich so lange die Luft abzuschnüren, bis sie ohnmächtig werden. Schon mehrfach haben Experten vor dem bizarren Trend gewarnt und darauf hingewiesen, wie gefährlich die Mutprobe ist, Teilnehmer könnten Hirnschäden oder Krampfanfälle erleiden und im schlimmsten Fall sterben.
Im Video: Fall erinnert an Archie Battersbees Mutprobe im Netz
30 weitere Videos
Empfehlungen unserer Partner
Es war nicht das erste Mal, dass Milagros an der Challenge teilgenommen hat
Laut Laura Luque soll ihre Nichte bereits zweimal an der riskanten Challenge teilgenommen haben. „Beim dritten Mal konnte sie das Seil nicht von ihrem Hals entfernen“, so Luque. Berichten zufolge sei die Tragödie sogar von einer Kamera festgehalten worden.
Milagros’ Tante glaubt den Grund zu kennen, warum die 12-Jährige die Mutprobe überhaupt angenommen haben soll. Sie behauptet, die Schülerin habe eine WhatsApp-Nachricht mit dem Link zur Challenge erhalten, nachdem sie in der Schule gemobbt worden war.
„Ich glaube, jemand hat sie dazu ermutigt“, spekuliert Luque. Und erklärt weiter: „Sie hat sehr unter Mobbing gelitten.“
Lese-Tipp: Hirntod: Was bedeutet das eigentlich - und kann man sich davon erholen?
Während die Behörden Milagros’ Fall jetzt untersuchen, um die genaue Todesursache des Mädchens zu ermitteln, trauern die Gemeinde, Freunde und Bekannte.
„Wir unterstützen die Familie in diesem schrecklichen Moment“, so ein Sprecher von der Schule des jungen Opfers.
Im Video: Lebensgefährliche Blackout-Challenge forderte bereits Kinderleben
30 weitere Videos
Milagros’ Schicksal ist kein Einzelfall
Leider ist Milagros’ Schicksal kein Einzelfall. Immer wieder sterben Kinder und Jugendliche, weil sie sich oder anderen etwas durch die Teilnahme an fragwürdigen Mutproben und viralen Trends beweisen wollen.
Lalani Erika Walton aus Tennessee ist gerade mal acht Jahre alt, als sie tot in ihrem Zimmer aufgefunden wird. Auch die neunjährige Arriani aus Milwaukee machte bei der Blackout-Challenge mit. Sie wurde im Keller ihres Hauses gefunden. Im Krankenhaus wurde sie noch an ein Beatmungsgerät angeschlossen, doch es war zu spät.
Das Videoportal TikTok erhielt bereits mehrere Anklagen wegen Tötung, nachdem sich auch zwei kalifornische Mädchen erhängt hatten, weil sie an der Blackout-Challenge teilgenommen hatten. In der Vergangenheit hatte die Streaming-Plattform die Verantwortung für das laufende Problem bereits zurückgewiesen und erklärt, dass es schon lange vor der Blackout-Challenge zu Verletzungen von jungen Menschen gekommen sei. (kko)
Hier bekommen Eltern Hilfe, wenn sie sich um die Internet-Nutzung ihrer Kinder sorgen
Die digitale Welt ist ihr Zuhause: Auf Social Media oder Computerspiele zu verzichten, ist für die meisten Jugendlichen nicht vorstellbar. Aber wann ist der Punkt erreicht, an dem aus dem virtuellen Zeitvertreib eine ernstzunehmende Sucht entsteht? Ein Experte erklärt, woran Eltern das erkennen – und was sie dagegen tun können:
Fremde Erwachsene, die sich im Netz Minderjährigen nähern - oft mit Missbrauchsabsichten: Das sogenannte Cybergrooming ist ein Alptraum vieler Eltern:
Mein Kind wurde im Netz belästigt - wo bekommen wir Hilfe? Cybergrooming: Das sollten Eltern wissen