Wie können Eltern das verhindern?TikTok-Blackout-Challenge: Auch Laura machte mit - und verletzte sich schwer
Ein 14-jähriger Junge aus Schottland ist wegen einer TikTok-Challenge gestorben. Schon seit Jahren gibt es auf der Plattform die sogenannte Blackout-Challenge. Auch Laura aus Deutschland hat mitgemacht und sich dabei schwer verletzt. Was ihr passiert ist und warum die Challenge lebensgefährlich ist, zeigen Ihnen Bella Christophel und Franca Pörsch im Video.
Laura: „Ich wollte es einfach mal ausprobieren“
Leon Brown aus Schottland liebte Internet-Challenges. Auf der Plattform TikTok postete er immer kleine Videos davon. Doch eine besonders gefährliche Challenge hat den 14-Jährigen jetzt das Leben gekostet: die sogenannte Blackout-Challenge. Immer wieder probieren Jugendliche die aus – und fallen ihr im eigenen Kinderzimmer zum Opfer.
Einer von ihnen war Archie Battersbee. Er war Turner und Boxer. Auch er wollte bei Tiktok berühmt werden. Nach Monaten im Koma starb der zwölfjährige Anfang August. Archies Mutter ist bis heute sicher, dass ihr Sohn bei der sogenannten Blackout-Challenge mitgemacht hat. Das Prinzip: sich selbst würgen, dabei filmen und damit bei TikTok Likes und Abonnenten ernten.
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Auch deutsche Teenager wie Laura Biskup springen auf den Trend auf. Denn die Anerkennung im Netz ist für viele Kinder einfach zu verlockend. „Ich wollte es einfach mal ausprobieren, aber im Nachhinein bereue ich das auch.“ Schülerin Laura Biskup hatte schlimme Kopfverletzungen, nachdem sie vor drei Jahren bei der Würge-Challenge in Ohnmacht gefallen war. Ihre Mutter konnte kaum glauben, was ihre Tochter getan hat. Was damals passierte – sehen Sie im Video.
Warum machen Kinder das - und wie kann man es verhindern?
Psychologe Dr. Christian Lüdke erklärt im Juli bei RTL: „Kinder und Jugendliche machen oft bei dieser Art Challenges mit, weil es einen Gruppendruck gibt. Sie glauben, dass sie zum Außenseiter werden, wenn sie nicht mitmachen – insofern gehen sie ein Risiko ein, einfach nur, um dabei zu sein.“ Aber sie wollen nicht nur zur Gruppe dazu gehören – sondern sich auch abheben und auffallen. Und solche Challenges bieten dazu eine gute Gelegenheit. Allerdings, so der Psychologe: „In diesem Alter werden Risiken unterschätzt und eigene Fähigkeiten überschätzt.“ Eine fatale Mischung.
Was können Eltern tun, um ihre Kinder von solchen Challenges fernzuhalten? „Das Zauberwort der Prävention heißt Bildung“, sagt Lüdke. „Man kann Kinder nicht früh genug aufklären, informieren, sie in ihrer Persönlichkeit stärken.“ Wichtiger aber als jede Erziehung sei Beziehung, so der Experte.
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Das heißt: „Eltern sollten immer auf eine gute Beziehung zu ihren Kindern achten. Die wichtigste Erfahrung, die Kinder und Jugendliche machen können, ist, von ihren Eltern bedingungslos geliebt zu werden.“ Denn wer wisse, dass er bedingungslos geliebt wird, der müsse keine Risiken eingehen, um sich in irgendeiner Form selbst zu behaupten oder sich selbst zu beweisen. (ija)