Tödliche Messer-Attacke auf dem Send
Familienvater (31) auf Kirmes in Münster erstochen: Verdächtiger Yevgeni A. stellt sich
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Messermord auf Kirmes vor Aufklärung? In Münster feiern am Samstag zahlreiche Menschen ausgelassen auf dem Send – ein dreimal jährlich stattfindendes Volksfest. Die Gäste fahren Achterbahn oder Karussell. Mitten auf der Kirmes zieht ein Mann plötzlich ein Messer und ersticht einen 31-jährigen Familienvater. Tagelang fahndete die Polizei nach dem Verdächtigen Yevgeni A. (21) – jetzt hat er sich nach RTL-Informationen mit einem Anwalt gestellt.
Richter erließ Haftbefehl gegen Yevgeni A.
Zeugenhinweise führten die Ermittler laut Polizei auf die Spur von Yevgeni A. Er wird am Mittwochvormittag nach RTL-Informationen von der Polizei vernommen und soll im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt werden.
Bereits am Montagabend durchsuchten Polizisten die Wohnung des Kasachen. Dort wurde er nicht angetroffen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Münster erließ ein Richter am Montagabend Haftbefehl gegen den 21-Jährigen wegen des Verdachts des Mordes. Auf weiteren Antrag stimmte das Gericht am Dienstag der Öffentlichkeitsfahndung mit Bildern des Tatverdächtigen zu.
Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt hatte zuvor im RTL-Interview erklärt, eine Öffentlichkeitsfahndung sei das "letzte Mittel". Voraussetzung dafür sei, "dass alle anderen Maßnahmen zur Ermittlung der Identität oder auch des Aufenthaltsortes der jeweiligen Personen ausgeschöpft sind".
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Yevgeni A. saß wegen Sexualdelikts im Knast
Yevgeni A. ist polizeibekannt, unter anderem wegen des Vorwurfs der Körperverletzung. Nach RTL-Informationen saß er von 2018 bis 2021 wegen eines Sexualdeliktes in der JVA Herford (Jugendhaftstrafe).
Im Rahmen der Fahndung suchte die Polizei auch nach seinem 24-jährigen Bruder. "Gegen ihn wird nicht ermittelt, aber er ist ein wichtiger Zeuge des Geschehens", machte Botzenhardt deutlich.
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Münster: Mann stirbt nach Messerattacke auf der Kirmes
Nach RTL-Informationen soll das Opfer Mark D. mit seiner Lebensgefährtin und einem neunjährigen Jungen auf dem Volksfest gewesen sein. Ob es der gemeinsame Sohn ist, ist unklar. Laut der Polizei gerieten die beiden Männer vor einem Karussell in Streit. Die Auseinandersetzung eskalierte, einer der Männer zog ein Messer und stach auf seinen Kontrahenten ein.
Obwohl bereits kurz nach der Attacke Sanitäter vor Ort waren, konnte dem 31-jährigen Opfer nicht mehr geholfen werden. Der Mann starb noch auf dem Gelände des Volksfestes.
Münster bricht Volksfest Send ab
Die Polizei Münster richtete eine Mordkommission in dem Fall ein. "Wir haben unmittelbar nach der Tat Videoaufnahmen sichern können, die den Tatverdächtigen mit seinem Begleiter sowie die Tathandlung zeigen", erklärte der Leiter der Mordkommission Kriminalhauptkommissar Heiner Olthuis.
Die Stadt Münster brach das Volksfest Send vorzeitig ab. Die größte Kirmes des Münsterlandes, die jährlich bis zu eine Million Besucher hat, blieb am Sonntag geschlossen, teilte die Stadt mit.
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