Alle acht Deutschen kommen aus Mallorca-U-Haft frei

Hier kriegen die Kegelbrüder ihre Freiheit zurück

Die Erleichterung ist ihnen ins Gesicht geschrieben: Alle acht deutschen Kegelbrüder, die auf Mallorca in Untersuchungshaft saßen, sind wieder in Freiheit. Seit dem frühen Nachmittag war klar, dass sie aus der Untersuchungshaft entlassen würden. Bis es dann aber soweit war, dauerte es noch mehrere Stunden. Erst mussten noch alle nötigen Unterlagen zum Insel-Gefängnis gebracht werden.

Hier wurden gerade zwei Männer aus der Haft entlassen.
Hier wurden gerade zwei Männer aus der Haft entlassen.
Klaus Felder, RTL

Anwältin ist von der Unschuld der Kegelbrüder überzeugt

„Wir haben bis zum Ende gekämpft“, sagte Maria Barbancho, die Anwältin der Kegelbrüder im Interview mit RTL-Reporter Klaus Felder. Sie ist von der Unschuld ihrer Mandanten überzeugt. Darum habe sie zusammen mit ihrem Team die letzten zwei Wochen nur daran gearbeitet, die acht Deutschen freizuboxen.

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Mallorca: Jeder Kegelbruder musste 12.000 Euro Kaution hinterlegen

Nachdem jeder der acht Männer eine Kaution von 12.000 Euro gezahlt hatte und das Geld auch auf dem Behördenkonto eingegangen ist, stand der Freilassung nichts mehr im Weg. „Diese 12.000 Euro sollen dazu dienen, dass die zur Gerichtsverhandlung, wenn die irgendwann stattfindet, auch erscheinen und nicht in Deutschland bleiben“, erklärt Nebenklageanwalt Pascual Esteban Karmann, der die Wirte der abgebrannten „Why Not Mallorca“-Bar vertritt.

Bis es in dem Verfahren zu einer Hauptverhandlung kommt, dürfen die Deutschen aber zurück nach Hause. Erst wenn der Prozess auf der Insel startet, müssen sie wieder nach Mallorca kommen, um daran teilzunehmen, erklären die Anwälte der Kegelbrüder. Maria Barbancho gibt sich aber auch dafür kämpferisch: „Wir werden auf jeden Fall versuchen, dass wir einen Freispruch bekommen.“

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Spanische Justiz wirft den Deutschen Brandstiftung vor

Die Mitglieder des Münsteraner Kegelclubs „Stramm am Tisch“ saßen seit fast zwei Monaten auf Mallorca in Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen, kurz nach ihrer Ankunft auf der Insel einen Brand verursacht zu haben. Das Dach eines Lokals neben ihrem Hotel fing Feuer. Zwei Menschen wurden verletzt. Die Ermittler verdächtigen die deutschen Kegelbrüder, brennende Zigarettenkippen und Alkohol von ihrem Balkon aus auf das Schilfdach der benachbarten Gaststätte geworfen zu haben.

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Die Kegler bestreiten das. Zu der Gruppe gehörten 13 junge Männer aus dem Münsterland. Einer von ihnen kam bereits am Tag nach dem Brand ohne Auflagen auf freien Fuß. Er konnte nachweisen, dass er unter der Dusche stand, als das Feuer ausbrach. Vier weitere Club-Mitglieder kamen am 7. Juni frei, nachdem sie eine Kaution von 12.000 Euro hinterlegt hatten. Die anderen acht Kegelbrüder saßen bis Freitag in Untersuchungshaft. (jgr)