Nach Brand in Bar auf Mallorca
Exklusiv: Hier bekommen vier Kegelbrüder ihre Freiheit zurück
Sie sind frei! Dienstagabend um 22:30 Uhr auf Mallorca. Vier weitere Kegelbrüder verlassen das Gefängnis – die Untersuchungshaft ist aufgehoben. Die Männer wirken gefasst und erleichtert, als RTL-Reporterin Julia Ladwein sie anspricht. Sie ist die einzige Reporterin vor Ort!
Insgesamt 13 Kegelbrüder aus dem Münsterland werden von der spanischen Polizei verdächtigt, einen verheerenden Brand in einer Bar auf Mallorca ausgelöst zu haben. Von den 13 sind fünf inzwischen frei. Ein Urlauber wurde bereits vergangenen Donnerstag (2. Juni) aus der Haft entlassen, nun folgen vier seiner Freunde. Jeder hat 12.000 Euro Kaution bezahlt.
Deutscher Pastor kümmert sich um die freigelassenen Kegelbrüder aus dem Münsterland

Alle vier Männer vermummen sich, als sie auf die Straße treten. Sie tragen Maske, Sonnenbrille, Basecaps, halten sich Plastiktüten vors Gesicht. Einer hat ein Handtuch um den Kopf gebunden. Sie wechseln mit unserer Reporterin ein paar Worte, bedanken sich für die Freilassung.
Pfarrer Holmfried Braun (evangelische Gemeinde Mallorca) kümmert sich von Anfang an um die 13 Männer. Er ist auch Dienstagabend vor dem Gefängnis, nimmt die vier Freigelassenen in Empfang und bringt sie in seinem Auto weg. Pfarrer Braun gilt als wichtige Stütze für die Männer und ihre Familien in Deutschland. Nach RTL-Informationen hält er die Angehörigen unter anderem über WhatsApp ständig auf dem Laufenden. Dienstagabend konnte er vier Familien gute Nachrichten schicken.
An Schuld der Kegelbrüder am Feuer gibt es Zweifel

Acht weitere Mitglieder des Kegelclubs müssen aber vorerst weiter in Untersuchungshaft bleiben. Weitere Zeugenanhörungen in dem Fall sind für HEUTE vorgesehen. Die Anwälte der Männer erhoffen sich davon eine Entlastung für ihre Mandanten. An der Schuld der Männer gibt es nach wie vor Zweifel.
Den Deutschen wird vorgeworfen, am 20. Mai einen Brand in der Nähe des Ballermanns ausgelöst zu haben. Sie hätten vom Balkon ihrer Hotelzimmer brennende Kippen und Alkohol auf das Schilfdach der Terrasse einer darunterliegenden Gaststätte geworfen. Das Dach fing Feuer und zwei Gaststätten, eine Wohnung und Teile des Restaurants wurden beschädigt. Zwei Menschen erlitten leichte Verletzungen. Die jungen Leute bestreiten, das Feuer gelegt zu haben. Der bereits am Freitag freigelassene Kegelbruder konnte nachweisen, dass er zum Zeitpunkt der Tat wohl unter der Dusche stand.
Familien der Urlauber sammeln eine halbe Million Euro - um für den Schaden zu zahlen

Der Anwalt der Deutschen hatte zuvor am Dienstag mitgeteilt, dass die Familien der Urlauber 500.000 Euro für die Solidarhaftung zusammengelegt hätten. Damit wollten die Tatverdächtigen ihre Kooperationsbereitschaft bekräftigen, schrieb Anwalt Raban Funk aus dem niedersächsischen Stolzenau in einem Kommuniqué. Die Summe hatte der spanische Untersuchungsrichter festgesetzt. (mit dpa)