Deutsche Urlauber sitzen nach Feuer auf Mallorca in U-Haft
Vier weitere Kegelbrüder sollen freikommen
Seit rund zweieinhalb Wochen sitzen zwölf deutsche Urlauber auf Mallorca in U-Haft. Die Kegelbrüder sollen einen Brand in einer Bar verursacht haben, einer der 13 kam bereits vorzeitig aus dem Knast. Darauf können nun auch vier weitere der Kegler hoffen: Nach RTL-Informationen werden vier der Kegelbrüder das Gefängnis vermutlich heute verlassen können – durch die Zahlung einer Kaution.
Mallorca: Kegelbrüder verhalten sich im Gefängnis vorbildlich
Die Kaution von jeweils 12.000 Euro sollte eigentlich bereits am Freitag überwiesen werden. Ein erster Versuch scheiterte jedoch, am Montag war das Geld noch immer nicht beim Gericht eingegangen. Am Dienstag soll es nun soweit sein, dann könnten weitere vier der 13 Kegelbrüder die U-Haft verlassen.
Im Gefängnis verhalten sich die deutschen Urlauber nach RTL-Informationen vorbildlich. Sie seien gut erzogene, fast brave Burschen heißt es aus Kreisen der Behörden auf Mallorca. Die Kegelbrüder würden sich in der Haft untereinander unterstützen.
Einer der 13 Kegelbrüder auf Mallorca bereits aus der U-Haft entlassen

Einer der Kegelbrüder war bereits ohne Auflagen aus der Haft entlassen worden. Tobias K. hatte für den Zeitpunkt der angeblichen Brandstiftung ein glaubhaftes Alibi vorlegen können und war daher am Donnerstag aus dem Gefängnis entlassen worden. Acht der deutschen Urlauber müssen allerdings weiter in Haft bleiben.
Anwalt: Familien legen 500 000 Euro für Schaden auf Mallorca zusammen
Die Familien der 13 wegen Brandstiftung auf Mallorca verdächtigten deutschen Urlauber haben nach Angaben ihres Rechtsanwalts 500 000 Euro für die Solidarhaftung zusammengelegt. Das Geld werde in Kürze bei der spanischen Justiz hinterlegt, teilte Anwalt Raban Funk aus dem niedersächsischen Stolzenau mit. Damit wollten die Tatverdächtigen, von denen am Dienstag noch zwölf in Untersuchungshaft saßen, ihre Kooperationsbereitschaft bekräftigen, schrieb der Anwalt in einer Mitteilung. Die Summe hatte der spanische Untersuchungsrichter festgesetzt. Medienberichten zufolge handelt es sich bei den Deutschen um Männer im Alter von zwischen 24 und 29 Jahren, die einem Kegelclub aus Münster angehören.
Mallorca: Kegelbrüder sollen Bar in Brand gesetzt haben
Was ist passiert? Die 13 Kegelbrüder, die alle zwischen 24 bis 29 Jahre alt sind, sollen am 20. Mai – dem Tag ihrer Ankunft auf der Insel – bei einer Party auf den Balkonen ihrer Hotel-Zimmer brennende Zigarettenstummel auf das Terrassendach einer angrenzenden Bar geworfen und auch Alkohol darauf gegossen haben. Das Dach aus Schilfrohr fing Feuer. Die Flammen beschädigten das Lokal und auch eine weitere Bar sowie eine angrenzende Wohnung.
Es ist von einem Sachschaden von mindestens 150.000 Euro die Rede. Zwei Menschen, ein Mann und ein junges Mädchen, seien zudem leicht verletzt worden, heißt es. Die deutschen Urlauber waren gleich nach dem Brand festgenommen worden. Nachbarn sagten, sie hätten alles genau gesehen. "Die Touristen schauten sich das Ganze von ihrem Balkon aus an. Sie fingen an, das Feuer mit ihren Handys zu filmen, grölten und lachten", wird ein Mann von der "Mallorca Zeitung" zitiert.
Mallorca: Deutsche Urlauber streiten Vorwürfe ab

Eine andere Zeugin sagte RTL allerdings, dass sie nicht glaube, dass die Deutschen für das Feuer verantwortlich sind. Sie sagt: Die Balkone der Männer befanden sich mehrere Meter vom Dach der Bar entfernt. Dass die Kegelbrüder aus dieser Entfernung Alkohol auf das Dach schütten und diesen anschließend anzünden konnten, erscheint unwahrscheinlich.
Die Deutschen streiten die Vorwürfe ab. Sie hätten andere Bewohner in ihrem Hotel sogar vor den Flammen gewarnt, sagten sie selbst aus. Ihr Anwalt legte zudem ein Video vor, dass die 13 Urlauber entlasten soll – bislang allerdings noch ohne Erfolg. Acht der Kegelbrüder müssen wahrscheinlich bis zu Urteilsverkündung in Haft bleiben. (jda)