Der Anzug von Innenminister Dobrindt sitzt beim Treffen der EU-Innenminister in Brüssel und wenig später auch der Plan: 21.000 Schutzsuchende sollen in Europa neu verteilt werden, um besonders stark belastete Länder zu entlasten. Ein weiterer Plan: Abschiebe- und Rückkehrzentren sollen auch in Drittstaaten außerhalb der EU möglich werden.
Kurz darauf, das erste Lob von Bundeskanzler Merz in der ARD, ein bisschen auch für sich selbst. „Ohne unser Engagement, ohne unsere Zustimmung wäre das, was heute in Brüssel beschlossen worden ist, nicht beschlossen worden."
Laut den neuen Plänen wird Deutschland vor allem durch zwei Punkte entlastet: Bis Mitte 2027 müssen keine zusätzlichen Schutzsuchenden aus anderen EU-Ländern mehr aufgenommen werden. Und Flüchtlinge, die ursprünglich in Italien oder Griechenland angekommen und illegal nach Deutschland weitergereist sind, sollen wieder dorthin zurückgeführt werden.
Innenminister Dobrindt soll das am Rande des Treffens mit den Ländern verhandelt haben. Vielleicht wegen dieses Erfolges ist Bundeskanzler Merz am Abend auch überraschend offen, als er nochmal auf seine umstrittenen Stadtbild-Äußerung angesprochen wird.
„Meine Eltern leben in einem Pflegeheim. Ich sehe, was die Menschen dort leisten. Und ohne diejenigen, die aus anderen Ländern kommen, geht es einfach nicht mehr in unseren vielen anderen Berufen. Und diese Differenzierung? Die würde ich gerne stärker betonen. Und wenn Sie das kritisieren, dann haben Sie an der Stelle recht, was ich gemeint habe. Und das hatte nichts mit Äußerlichkeiten zu tun, gar nichts mit Äußerlichkeiten.
Ein Applaus, der angesichts seiner schlechten Umfragewerte guttun dürfte.