Polizei nimmt Opfer festBei Reit-Ausflug in Ägypten missbraucht? Urlauberin (27) erhebt schwere Vorwürfe

Missbraucht, festgenommen und vor Gericht gestellt!
Für Sümeyra und ihren Partner (31) wird der Ägypten-Urlaub zum Albtraum. Sie erhebt schwere Vorwürfe: bei einem Ausflug sei die 27-Jährige von einem Tourguide missbraucht worden. Doch statt ihren Peiniger zu verhaften, habe man die junge Frau wie eine Täterin behandelt, erklärt sie im Interview mit RTL. Jetzt will sie andere Frauen warnen.
Polizei sperrt Paar tagelang ein
Drei Tage lang seien Sümeyra und ihr Freund von der Außenwelt isoliert gewesen. Die Polizei in Hurghada habe das Paar in einem Raum festgehalten, ohne Handys, erzählt die junge Frau im Interview nach ihrer Rückkehr. Überprüfen lässt sich die Schilderung der Urlauberin nicht. Die Pässe habe man ihnen abgenommen, ihre Familie oder einen Anwalt hätten sie nicht kontaktieren dürfen, auch die Botschaft nicht, berichtet die 27-Jährige weiter. Eine Begründung? Die habe man ihnen zunächst nicht gegeben.
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Auf der Polizeiwache habe Sümeyra eigentlich einen schrecklichen Vorfall zur Anzeige bringen wollen, den sie auf einem Ausflug erlebt hat. Als Opfer eines Übergriffs habe sie bei der Polizei Hilfe gesucht. „Statt dass die Polizei uns geschützt hat, wurden wir wie Straftäter behandelt“, meint die Urlauberin.
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Täter soll Übergriff gerechtfertig haben
Über eine Guide-Website hätte Sümeyra für sich und ihren Freund einen geführten Ausritt durch die Wüste ans Meer gebucht. Ohne eine Gruppe, nur das Paar und ein Guide. „Dann wollten wir wie jeder Tourist Fotos machen”, gibt die 27-Jährige an. Dabei sei es zum Übergriff gekommen.
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Sie habe ein Bild mit ihrem Pferd im Wasser gewollt. Doch weil ihr Freund nicht ins Wasser wollte, habe das Paar den Guide gebeten, die Fotos zu machen. „Dann wurde es irgendwie immer komischer, merkwürdiger. Er wurde immer mehr touchy”, gibt Sümeyra im RTL-Interview an. Ihr Nein habe der Mann nicht akzeptiert, habe stattdessen gesagt: „Ich bin ein Mann, hier ist das normal,” behauptet die Urlauberin.

„Dann haben wir gesagt, wir gehen jetzt sofort zur Polizei”, erzählt Sümeyra. Den mutmaßlichen Täter scheint das offenbar kaltzulassen, stattdessen habe der Mann ihr gedroht, behauptet die 27-Jährige. „Du wirst dafür Ärger bekommen”, soll er gesagt haben.

Mutmaßlicher Täter klagt sein Opfer zurück an
Eine Drohung, die sich später laut Sümeyras Erzählung bewahrheiten soll. Bei der Polizei habe man dem Paar auf Englisch erklärt, Sümeyra werde vor Gericht aussagen müssen. Doch der Prozess sei vom Abend des 20. Novembers auf den nächsten Tag verschoben worden, dann weiter auf den Nachmittag. Was das Paar dann laut seiner Erzählung erlebt haben will, klingt wie in einem Krimi.
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In einem Bus zusammen mit Häftlingen sei das Paar zum Gericht gebracht worden. „Das war extrem. Wir hatten totale Angst.” Vor Gericht folgt dann der nächste Schock: Der Tourguide haben Sümeyra ebenfalls angeklagt! „Wir waren total hilflos”, erklärt die junge Frau. Der Prozess sei auf Arabisch gehalten worden, das Paar habe einen Übersetzer bekommen. Um die Strafe von 800 Euro zu umgehen, hätten letztendlich beide Seiten ihre Klagen fallen gelassen. Sümeyra habe unterschreiben müssen, dass der Tourguide von jeder Schuld freigesprochen sei. Eine Kopie von dem Statement habe sie nicht bekommen, erklärt sie RTL.
Heimatschutz: Paar schade dem Tourismus
Der Horror sei damit für das Paar immer noch nicht vorbei gewesen. Ihr Fall habe hohe Wellen geschlagen, meint Sümeyra. Der nationale Heimatschutz hätte sich eingeschaltet, so die Urlauberin. Die 27-Jährige schade dem Tourismus und soll am Strand „ 18+ Content gedreht” haben, erklärt sie die vermeintlichen Vorwürfe. Als Folge hätten die Urlauber das Land sofort verlassen müssen. Ihre Pässe hätte man ihnen erst am Flughafen zurückgegeben.
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Zurück in Deutschland verarbeite sie immer noch, was ihr in Ägypten passiert sei. Der Vorfall habe sie und ihren Freund psychisch sehr mitgenommen. Sümeyra versucht jetzt über die Deutsche Botschaft ihren Fall voranzubringen.
Aus dem Auswärtigen Amt heißt es auf RTL-Anfrage: „Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zum Schutz der Persönlichkeitsrechte grundsätzlich nicht zu Einzelfällen äußern können.” Auf der Website des Auswärtigen Amtes heißt es: „Sexuelle Übergriffe kommen u.a. auch in Hotelanlagen in den Urlaubsgebieten vor”. Die Deutsche Botschaft in Kairo hat sich auf RTL-Anfrage nicht zurückgemeldet.
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche
































