Mitglieder von „Stramm am Tisch“ noch in Untersuchungshaft

Brand auf Mallorca: Gutachten der Feuerwehr belastet Kegelbrüder weiter

Brand auf Mallorca: Kegelclub "Stramm am Tisch" aus Münster
Die Mitglieder des Kegelclubs "Stramm am Tisch" stehen unter Verdacht, den Brand verursacht zu haben.
Privat

Seit eineinhalb Monaten sitzen neun Kegelbrüder des Kegelclubs „Stramm am Tisch“ nun bereits auf Mallorca in Untersuchungshaft. Die Polizei wirft ihnen vor, die Bar „Why Not Mallorca“ in Brand gesetzt zu haben, sie selbst schweigen zu den Vorwürfen. Nun liegt der Bericht der mallorquinischen Feuerwehr vor – und belastet die Kegelbrüder weiter.

Feuerwehr legt Bericht zum Brand auf Mallorca vor

Laut den Unterlagen der Ermittler sei der Bereich in der „hinteren, linken Ecke“ des Dachs besonders beschädigt worden – also genau der Bereich, der an die Balkone grenzt, auf denen die Kegelbrüder im Mai gefeiert hatten. Der Bericht der Feuerwehr liegt RTL vor.

Demnach sei es zudem sehr wahrscheinlich, dass der Brand durch ein „zuvor angezündetes Brennstoffelement“ ausgelöst wurde, beispielsweise durch eine Zigarette. Durch das Schilf auf dem Dach der Bar habe sich der Brand dann vermutlich mit hoher Geschwindigkeit ausgebreitet.

Bericht der Feuerwehr belastet Kegelbrüder auf Mallorca weiter

Die Polizei wirft den Kegelbrüdern vor, von ihren Balkonen aus Zigarettenstummel auf das Dach der benachbarten Bar geworfen zu haben. Zudem sollen sie das Feuer weiter beschleunigt haben, indem sie hochprozentigen Alkohol in die Flammen gossen. Die Ergebnisse der Untersuchung der Feuerwehr stützen diese Vorwürfe nun.

Der Anwalt der Mitglieder des Kegelclubs hatte zuvor bestritten, dass diese Zigaretten auf das Dach der Bar geworfen hatten. Ihm zufolge sollen die Kegelbrüder das Feuer sogar gemeldet und andere Hotelgäste gewarnt haben.

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Mallorca: Neun der Kegelbrüder sitzen weiter in Untersuchungshaft

Vier der Kegelbrüder durften die Untersuchungshaft bereits verlassen, weil sie offenbar nicht direkt an der Brandstiftung beteiligt waren. Der Versuch der Familien der Kegelbrüder, mit einer Kaution über 500.000 Euro die vorübergehende Freilassung der neun weiteren Männer zu erwirken, war kürzlich gescheitert.

Laut der „Bild“ droht den Kegelbrüdern auf jeden Fall eine Strafe, solange sie sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Denn: Wer seine Unschuld nicht bezeugt, mache sich zumindest der Verschleierung oder der Mittäterschaft an einer Straftat schuldig. Bislang sollen die Männer in der Untersuchungshaft eisern schweigen.

Mallorca: Zeugin hatte Kegelbrüder zunächst entlastet

Was genau an dem Tag, an dem das „Why Not Mallorca“, eine weitere Bar sowie eine Privatwohnung in Flammen aufgingen, genau passiert ist, bleibt weiter ein Rätsel. Eine Zeugin des Vorfalls hatte die Kegelbrüder im Gespräch mit RTL noch entlastet: Sie sagte, die Männer seien zu weit vom Dach der Bar entfernt gewesen, um eine Zigarette auf das Dach geworfen haben zu können. Zudem sollen sie nur Bier und keinen harten Alkohol getrunken haben.

Die spanische Justiz scheint trotzdem nach wie vor von der Schuld der Kegelbrüder überzeugt zu sein. Und mit dem Bericht der Feuerwehr haben sie nun ein weiteres Indiz, das diese Theorie stützt… (jda)