Bericht: Trotz 500.000-Euro-Zahlung

Kegelbrüder kommen doch nicht schnell frei - Richter fühlt sich "verhöhnt"

Brand auf Mallorca: Kegelclub "Stramm am Tisch" aus Münster
Die Mitglieder des Kegelclubs "Stramm am Tisch" stehen unter Verdacht, den Brand verursacht zu haben.
Privat

Nach kurzer Hoffnung jetzt der Dämpfer für die acht noch auf Mallorca in Untersuchungshaft sitzenden Kegelbrüder aus Münster. Nach einem Brand in der Bar „Why not Mallorca“ hatten sie gehofft, durch die Zahlung einer Kaution von 500.000 Euro noch im Juli wieder nach Hause zu können. Doch der Richter lässt die Kegelbrüder offenbar weiter zittern.

"Echte Verhöhnung der Justiz"

Nach einem Brand in der Bar „Why not Mallorca“ sitzen acht Kegelbrüder weiter auf Mallorca in Untersuchungshaft. Wie die Bild-Zeitung berichtet, lehnte der zuständige Richter in Palma de Mallorca in einem Beschluss vom 28. Juni ihre Freilassung aufgrund von „maximaler Fluchtgefahr“ ab.

Auch das Angebot der Eltern, für die Männer mit 500.000 Euro zu bürgen, kann daran offenbar nichts ändern. Der Richter nennt dieses eine „echte Verhöhnung der Justiz“. Wie Verteidiger Raban Funk (50) der Bild-Zeitung bestätigte, halte Richter Antoni Rotger an seiner Haftentscheidung fest. „Wir haben den Fall der nächsthöheren Instanz vorgelegt“, so Funk weiter.

Alles nur ein Missverständnis?

Offenbar gab es laut Bild-Bericht ein Missverständnis zwischen Richtern und Anwälten. Die Anwälte der Kegelbrüder hatten zunächst nur eine Bürgschaft der Eltern über 500.000 Euro angeboten, woraufhin sich der Richter „verhöhnt“ gefühlt haben soll.

Am Montag habe man daraufhin die 500.000 Euro als Solidarhaftung für den Brandschaden an der Bar „Why not Mallorca“ auf ein Treuhandkonto der spanischen Justiz gezahlt, in der Hoffnung, dass die Männer aus Münster daraufhin auf Kaution freigelassen würden. Doch auch am Mittwoch sei das Geld noch nicht angekommen.

„Es ist ein internationaler Geldtransfer, ich kann nicht sagen, wie lange das dauert“, sagte Funk zu Bild. Doch auch wenn die halbe Million Euro verbucht wurde, sei damit nicht automatisch die Freilassung der Kegelbrüder gegeben. „Wir erhoffen uns aber eine positive Auswirkung auf die Haftfrage“, so Funk weiter.

In einer erneuten Anhörung der Kegelbrüder könnte laut Bild-Zeitung dann über eine mögliche Freilassung auf Kaution entschieden werden.

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Vorwurf der Brandstiftung

Vier der ehemals inhaftierten 13 Kegelbrüder aus Münster sind bereits wieder auf Kaution frei. Ihnen wird vorgeworfen, im Mai auf Mallorca bei einer Balkon-Party Zigarettenkippen auf das Dach der Bar „Why not Mallorca“ geworfen zu haben. Danach sollen sie es mit Alkohol übergossen haben. Das Dach aus Schilfrohr fing Feuer. Nach Medienberichten beschädigten die Flammen das Lokal und auch eine weitere Bar sowie eine angrenzende Wohnung und das Hotel. (akr)

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