Ein Kommentar
Galeria schließt und das ist auch gut so!
von Dimitri Blinski
Tränen bei den Beschäftigten, traurige Gesichter bei den Kunden – dass 52 Galeria-Kaufhof-Filialen nun schließen müssen, macht viele Menschen tief betroffen. Aber eine Frage habe ich dann noch: Wann waren Sie eigentlich das letzte Mal in einer Galeria-Kaufhof-Filiale? Und wie viel haben Sie dort gekauft? Ich bin davon überzeugt: Dass so viele Filialen schließen, hat auch sein Gutes!
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Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.
Der Verfall von Galeria Karstadt Kaufhof ist seit Jahren sichtbar
Wer jetzt so überrascht ist von den Schließungen, der hat den Verfall wohl komplett übersehen. Seit Jahren vermieten viele Filialen ganze Geschosse an einen asiatischen Supermarkt und auch an andere Marken. Manche Etagen wurden komplett dicht gemacht. Auch das Online-Geschäft wurde völlig verschlafen.
Und wer in die Läden geht, wie ich letzten Sommer, der kommt häufig nur mal zum „Gucken“. Am Ende habe ich mein Portemonnaie in einem kleinen Laden gekauft. Im Gegensatz zu Karstadt, musste ich dort nicht erst lange nach einem Verkäufer suchen und günstiger war es auch noch. Denn wenn die großen Alleskönner eins nicht konnten, dann günstige Preise anbieten.
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Eine Chance für die Angestellten
Für die mehr als 4.000 betroffenen Angestellten ist es unbenommen eine bittere Nachricht. Wer nach seiner Ausbildung Jahrzehnte in einer solchen Filiale gearbeitet hat, der hat eine ganz emotionale Bindung zum Unternehmen. Ja, gerade für Menschen im höheren Alter ist die Situation nicht einfach und doch gibt der Arbeitsmarkt aktuell viel her.
Es werden händeringend Menschen in der Gastronomie gesucht, der Hotel- und Gaststättenverband meldet 50.000 offene Stellen und auch der Einzelhandel stellt ein.
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Wichtig ist ein gutes Nachnutzungskonzept
Galeria Karstadt Kaufhof ist seit Jahren in einer tiefen Krise, warum also sollten wir immer wieder mit hunderten Millionen Euro etwas retten, was nicht mehr zu retten ist? Galeria ist längst kein Magnet mehr für die Innenstädte. Statt sich neue Konzepte zu überlegen, um die riesigen Filialen kreativ umzugestalten, halten viele Bürgermeister immer noch krampfhaft am Relikt aus längst vergangenen Zeiten fest.
Dabei klappt eine Umgestaltung in den allermeisten Fällen gut. Laut dem Institut für Landes und Stadtentwicklungsforschung wurde in der Vergangenheit für 95 Prozent der 220 aufgegebene Warenhäuser, eine neue Zukunft gefunden. Kleine Ladenkonzepte, Co-Working, Büroräume – und nicht zuletzt entstehen auch dringend benötigten Wohnungen.
Das Ende von Galeria könnte also für alle eine Chance sein. Vor allem auch für die kleinen Fußgängerzonen, denn dort nehmen die großen Kaufhäuser den individuellen Läden bald keinen Umsatz mehr weg.
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