Horror-Anästhesist Giovanni Q. offenbar ein Serien-Vergewaltiger

Bei Kaiserschnitt-OP vergewaltigte Mutter: "Dass ich meinen Sohn nicht gleich stillen konnte, das war am schlimmsten"

Die Verbrechen von Giovanni Q. sind so dermaßen abscheulich, dass sie kaum zu glauben sind. Der Anästhesist aus Rio de Janeiro, dessen Aufgabe es ist, die Frauen kurz vor der Geburt zu betäuben, soll zahlreiche werdende Mütter unter Narkose gesetzt und vergewaltigt haben. Nur durch eine List der misstrauischen Kollegen kann er schließlich überführt werden. Eine der betroffenen Frauen spricht nun über das unvorstellbare Leid, das ihr angetan wurde. Aus tiefer Scham möchte sie nicht erkannt werden.

Brasilien: Betroffene Mutter möchte nicht erkannt werden

Die Geburt eines Kindes ist wie ein Wunder des Lebens. Wenn das neugeborene Baby das erste Mal in den Armen der frischgebackenen Eltern liegt, die Mutter ihren Säugling das erste Mal stillt, dann entstehen meist tiefe Gefühle, die das Eltern-sein für immer prägen. „Diese Freude, sein Kind das erste Mal anzukleiden, um die Entbindungsstation zu verlassen, diese Freude wurde mir verwehrt“, sagt eine der Frauen, die von Giovanni Q. noch im Kreißsaal unter Vollnarkose vergewaltigt worden sein soll.

„Dass ich meinen Sohn nicht gleich stillen konnte, das war am schlimmsten. Denn das tut dem Herzen einer Mutter sehr weh. Das ist einfach ein Riesenschmerz“, erzählt sie weiter. Darauf habe sie sich so sehr gefreut. Doch als die Mutter von der Vollnarkose erwachte, war sie so geschwächt, dass sie ihr Baby nicht mal im Arm halten konnte. Zwei Tage nach der Geburt habe ihre Schwester ihr dann von dem furchtbaren Verdacht erzählt. „Sie sagte: Der Anästhesist hat dich missbraucht. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, so etwas zu hören, dass ich missbraucht wurde“, erinnert sie sich.

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Aufnahmen aus dem OP in Rio de Janeiro
Kolleginnen filmten heimlich, wie Giovanni Q. im OP eine Patientin vergewaltigte.
Globo TV

Vergewaltigung bei Kaiserschnitt: Kolleginnen im OP filmten die Tat

Das Vorgehen von Giovanni Q. könnte menschenverachtender nicht sein: Kurz nach dem Kaiserschnitt soll er den Ehemann der Frau aus dem Kreißsaal geschickt haben – damit er sich an der narkotisierten Frau ungestört vergehen konnte. „Ich kann mich nur erinnern, dass ich mein Baby kurz in den Armen meines Mannes sah. Danach erinnere ich mich an nichts mehr“, erzählt sie. Dass sie so stark betäubt wurde, machte nicht nur die junge Frau misstrauisch.

Vor fünf Jahren hatte Giovanni Q. sein Medizinstudium abgeschlossen, seitdem hatte er in 10 Kliniken in Rio de Janeiro als Anästhesist gearbeitet. In sozialen Netzwerken inszeniert er sich als Gewinner und Held, doch in in der neuen Klinik fällt er den Kollegen bereits nach wenigen Wochen als seltsam auf. Das Ärzteteam wundert sich über den Kollegen, der sich während der OP immer wieder vollständig isoliert, um mit den Patientinnen alleine sein zu können. Kurzerhand verstecken sie im OP ein Handy, um zu erfahren, was sich dort abspielt. Als die Mitarbeiter des Krankenhauses sehen, was das Handy aufgezeichnet hat, sind sie entsetzt:

Während seine Kollegen hinter dem grünen OP-Vorhang damit beschäftigt waren, die OP-Wunde zu versorgen und zuzunähen, soll er sich an der Patientin oral befriedigt haben. Auf den Aufnahmen von dem Kaiserschnitt am 10. Juli ist zu sehen, wie er die Frau anscheinend zehn Minuten lang vergewaltigt und ihr danach mit einem Tuch durchs Gesicht wischt – offenbar um Spuren zu beseitigen.

Das Ärzte-Team alarmiert sofort die Polizei.

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VIDEO: So stellten OP-Kollegen dem Horror-Anästhesisten eine Falle

Dem Horror-Anästhesisten droht jahrelange Haftstrafe

Inzwischen haben sich über 30 Frauen bei der Polizei gemeldet. Die Ermittler glauben, dass Giovanni Q. möglicherweise ein Serien-Vergewaltiger ist. Als Arzt darf er nie wieder arbeiten.

Offiziellen Zahlen zufolge wird in Brasilien im Schnitt alle zehn Minuten eine Frau vergewaltigt. Die Statistik bezieht sich allerdings nur auf die Fälle, die 2021 auch bei der Polizei angezeigt wurden. Experten befürchten, dass die Dunkelziffer wesentlich höher liegen könnte.

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Seit Anfang der Woche steht der Horror-Anästhesist nun vor Gericht. Ihm drohen unter anderem wegen Vergewaltigung und Medikamentenmissbrauch mehr als 15 Jahre brasilianischer Knast. Die betroffene Mutter wünscht sich für ihren Peiniger jedoch nur eins: „Dass er nie wieder in der Lage sein wird, eine Frau so zu behandeln.“ (kra)

Hier finden Betroffene von Gewalt, Beleidigung, Nötigung und Stalking Hilfe

Betroffenen von Gewalt, Beleidigung, Nötigung und Stalking kann nur geraten werden, Hilfe zu suchen und diese in Anspruch zu nehmen. „Etwa zwei Drittel aller sexuellen Übergriffe finden im näheren sozialen Umfeld der Frau statt“, erklärt Sigrid Bürner vom Notruf für Frauen in Kiel. Doch es gibt etliche Anlaufstellen, die Wege aus toxischen Beziehungsverhältnissen aufzeigen. So gibt es in Deutschland die Nummer des Hilfetelefons bei „Gewalt gegen Frauen“, unter der anonyme und kostenlose Beratung in 18 Sprachen erhältlich ist.

Hilfe finden Sie unter der Telefonnummer 08000 1160 16 oder unter www.hilfetelefon.de/.