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Narkose

Bei der Narkose sind Patienten bewusstlos und empfinden keine Schmerzen - Voraussetzung für viele Operationen. Fachärzte sind für die Narkose verantwortlich.

Narkose picture alliance / dpa Themendienst | Uwe Anspach

Die Narkose ist eine gezielte Form der Betäubung, die in der Medizin Verwendung findet. Während der Narkose sind das Bewusstsein und Schmerzempfinden der Patienten ausgeschaltet. Es gibt zwei Arten der Narkose: die Vollnarkose und die Teil- oder Lokalnarkose. Vor allem bei Operationen, aber auch bei bestimmten Untersuchungen ist eine Narkose der Patienten erforderlich. Es gibt zwei Narkoseverfahren: Patienten inhalieren ein gasförmiges Medikament oder Ärzte verabreichen das Narkosemittel intravenös. In der Praxis kommt zumeist eine Kombination dieser beiden Verfahren zum Einsatz. Der Fachbegriff für die Narkose heißt Anästhesie.

Die Geschichte der Narkose

Bereits im Altertum war die Verwendung von pflanzlichen Substanzen zur Betäubung von Schmerzen verbreitet. Zu den verwendeten Pflanzen gehören Alraune, Bilsenkraut, Nieswurz, Schlafmohn und Hanf. In den 1840er-Jahren verwendeten unterschiedliche amerikanische Ärzte Äther als Narkosemittel. Diese Praxis setzte sich innerhalb weniger Jahre auch in Europa durch. Ab 1884 nutzten Mediziner Cocain als lokales Anästhetikum ein. Die intravenöse Verabreichung von Narkosemitteln entwickelte sich um 1900. Auf diesen wichtigen Entwicklungsschritten fußt die moderne Anästhesie. In den 1960er- und 70er-Jahren bauten deutsche Krankenhäuser eigene Anästhesieabteilungen auf. Heute gibt es Fachärzte für die Anästhesiologie.

Wer darf eine Narkose durchführen?

Für die Narkose sind Anästhesisten verantwortlich. Im Narkosevorgespräch klären sie die Patienten über die Risiken auf und erkundigen sich nach Vorerkrankungen. Auf Grundlage dieses Gesprächs entscheiden sich Anästhesisten für die passenden Medikamente. Anästhesisten sind Fachärzte. Die berufsbegleitende Weiterbildung zum Facharzt der Anästhesiologie dauert fünf Jahre.

Was passiert bei der Narkose?

Vor der Narkoseeinleitung bekommen Patienten häufig eine Prämedikation, die der Beruhigung dient. Zur Einleitung der Narkose spritzen Anästhesisten ein starkes Schlafmittel, das innerhalb kurzer Zeit zur Bewusstlosigkeit führt. In diesem Zustand atmen Patienten nicht selbstständig. Also ist eine künstliche Beatmung erforderlich. Die Beatmung erfolgt durch ein Narkosegerät, das gleichzeitig ein gasförmiges Narkosemittel verabreicht. Mithilfe des Narkosegeräts überwachen Anästhesisten den Zustand der Patienten. Nach der Operation folgt die Narkoseausleitung. Hierfür stoppen Anästhesisten die Zufuhr des Narkosemittels. Patienten kommen unter Aufsicht in einem speziellen Aufwachraum wieder vollständig zu Bewusstsein.