Tattoostudio in einer Schönheitsklinik

Körperkunst ohne Schmerzen: Tätowierer aus Kamen sticht unter Narkose

Ein Tattoostudio der etwas anderen Art: In Unna wird unter Vollnarkose gestochen. Auf dem OP-Tisch einer Schönheitsklinik landet Sebastian Tust aus Bielefeld. Der 38-jährige Maschinenanlagenführer hat schon einige Tattoos. Am unteren Rücken kommt er aber an seine Grenzen. Deswegen hat er schon oft Sitzungen abgebrochen. Die Schmerzen waren einfach zu stark. Jetzt soll das Bild seines Lieblingsactionfilms „Venom“ endlich fertig werden – unter Vollnarkose.

Narkosearzt macht die Vollnarkose

Ted Bartnik bietet die Alternative an. Eine Freundin brachte den Tätowierer auf die Idee. Sie arbeitet in der Schönheitsklinik. So kam die Zusammenarbeit zustande. Bevor es los geht, erklärt der Tattoo-Künstler noch die Details. Nachfragen geht später schließlich nicht mehr. Dann gibts noch ein letztes Gespräch mit dem Arzt. Immerhin handelt es sich um eine Vollnarkose. „Die Risiken sind bei einer Narkose nicht hoch. Es kann aber immer zur allergischen Reaktionen kommen. Zu Herzkreislaufkomplikationen oder dass man sich übergibt“, erklärt Narkosearzt Dr. Falko Lindacher. Im schlimmsten Fall führt das sogar zu einem Lungenversagen. Angst hat Sebastian Tust aber nicht. Die Freude überwiegt.

Tattoo nach drei Stunden fertig

Drei Stunden wird gestochen – ohne Pause. Dann ist es geschafft. 800 Euro hat das Tattoo gekostet. Plus rund 350 Euro für die Narkose. Dafür bleibt das Tattoo aber auch für immer. Dann kann Sebastian Tust das fertige Kunstwerk endlich sehen und ist begeistert. Der 38-Jährige ist noch lange nicht fertig. Er will noch mehr Tattoos – in Zukunft am besten auch wieder ganz ohne Schmerzen.