Hat Anästhesist Giovanni Q. noch mehr Frauen missbraucht?

Frau bei Kaiserschnitt-Geburt vergewaltigt: Weitere frischentbundene Mütter melden sich bei der Polizei

Wie viele Frauen sind Giovanni Q. noch zum Opfer gefallen? In Rio de Janeiro hatte der Fall eines Anästhesisten Schlagzeilen gemacht, der eine Patientin vergewaltigt haben soll, während sie gerade einen Kaiserschnitt bekam. Kolleginnen hatten die Tat heimlich gefilmt und den Arzt auffliegen lassen. Wie das brasilianische Nachrichtenportal „G1“ berichtete, erschienen drei weitere frisch entbundene Frauen mit ihren Babys im Arm auf der Polizeiwache, die für den Fall zuständig ist. Auch bei ihnen besteht offenbar der Verdacht, dass sie während der Geburt sexuell missbraucht wurden.

Betroffene Mutter erzählt von ihrem Kaiserschnitt bei Giovanni Q.

Naiane, eine der Mütter, sagte im „G1“- Interview: „Ich weiß nicht genau, ob mir etwas passiert ist. Ich war sediert, aber als ich die Bilder im Fernsehen gesehen habe, war ich verzweifelt.“ Auch sie war bei Giovanni Q. im OP, denn sie brachte am 5. Juni ihr drittes Kind per Kaiserschnitt zur Welt. Sie sagt, dass diese Geburt aber ganz anders abgelaufen sei als ihre ersten beiden. Da sei sie nicht komplett weggetreten gewesen.

Naiane erzählt in dem Interview, dass sie sich nur noch an die Stimme des Anästhesisten erinnert. Er habe während der OP leise in ihr Ohr gesprochen und sie gefragt, ob es ihr gut gehe. Das habe sie gestört, so die 30-Jährige. Irgendwann sei sie dann aber komplett bewusstlos gewesen.

Bei ihren beiden vorherigen Kaiserschnitten durfte auch ihr Ehemann Rafael die ganze Zeit bei ihr bleiben. Bei dem Eingriff am 5. Juni sollte er den Operationssaal aber verlassen, sobald die Ärzte das Baby geholt hatten. „Nachdem ich weg war, wurde sie sediert“, sagte Rafael dem Nachrichtenportal. „Das ist alles so ekelhaft.“

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Was ist eine Anästhesie?

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Rio de Janeiro: Ermittler versuchen, weitere mögliche Opfer des Arztes zu finden

Neben den drei möglicherweise betroffenen Frauen befragten die Ermittler in Rio auch Krankenhausmitarbeiter. Es besteht die Befürchtung, dass noch viel mehr Frauen von dem Anästhesisten vergewaltigt worden sein könnten, ohne es zu wissen, weil der Arzt sie erst betäubt und sich dann an ihnen zu schaffen gemacht haben könnte.

Die Einsatzkräfte der Polizei stellten außerdem OP-Abfälle der Geburtsklinik sicher, um dort nach Spuren für mögliche weitere Vergewaltigungen zu suchen. Seinem letzten Opfer soll der Arzt mit einem Tuch durchs Gesicht gewischt haben – offenbar um sein Sperma zu beseitigen.

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Mutige Kolleginnen ließen den Anästhesisten auffliegen

Giovanni Q.s Machenschaften flogen offenbar nur auf, weil mehrere Kolleginnen in seinem Team Verdacht schöpften. Sie hatten beobachtet, dass sich der Anästhesist immer wieder merkwürdig hinter dem OP-Vorhang bewegte, wo er allein am Kopf der Patientinnen stand, um zu überwachen, dass es den Frauen während des Eingriffs gut ging. Es kam ihnen auch komisch vor, dass er den Frauen so viele Medikamente gab, dass sie während des Kaiserschnitts das Bewusstsein verloren.

Die Kolleginnen filmten darum einen Kaiserschnitt heimlich mit und entdeckten auf den Aufnahmen, dass Giovanni Q. einer Frau während des Kaiserschnitts seinen Penis in den Mund steckte und sich an der bewusstlosen Patientin befriedigte. Sie zeigten den 32-Jährigen an und übergaben dem Bericht zufolge wohl auch alle OP-Abfälle und Medikamentenfläschchen, die bei dem Kaiserschnitt verwendet worden waren. Gegen den Arzt wird nun wegen Vergewaltigung einer schutzbedürftigen Person ermittelt. (jgr)