Weitere Frauen während Kaiserschnitt-Geburt vergewaltigt? Patientin von Horror-Anästhesist: „Ich konnte meinen Sohn nicht im Arm halten, bevor er starb“
Giovanni Q., ein Anästhesist aus Rio de Janeiro, soll eine seiner Patientinnen vergewaltigt haben, während sie auf dem OP-Tisch lag und ihr Baby per Kaiserschnitt zur Welt brachte. Nachdem der Fall öffentlich wurde, kommen immer mehr Mütter mit ihren Geschichten an die Öffentlichkeit, die mit dem Arzt im Operationssaal entbunden haben. Eine 23-jährige Verkäuferin befürchtet, dass auch sie von Giovanni missbraucht wurde. Sie sagt auch, dass sie so stark betäubt wurde, dass sie erst Stunden nach dem Eingriff wieder zu sich kam. Ihr Baby war da bereits gestorben.
Patientin von Giovanni Q. erzählt von ihrem dramatischen Kaiserschnitt
Die junge Frau, die anonym bleiben möchte, berichtet im Interview mit dem brasilianischen Magazin „Extra“, dass sie am 5. Juli, also fünf Tage vor der Festnahme des Anästhesisten, in die Geburtsklinik kam. Sie war schwanger mit Zwillingen und die Wehen hatten eingesetzt. Ihren ersten Sohn brachte sie auf natürlichem Weg zur Welt. Bei der Geburt des zweiten Jungen gab es aber Komplikationen und die Ärzte entschieden, einen Kaiserschnitt durchzuführen.
Die 23-Jährige wurde in den OP gebracht und Giovanni Q. gab ihr Medikamente. Sie habe gespürt, dass sie sehr schläfrig wurde und das auch dem Anästhesisten gesagt. „Ich wollte nicht schlafen. Ich wollte mein Baby auf die Welt kommen sehen. Ich wollte wissen, ob es lebt oder ob es tot geboren werden würde“, erzählt die Frau in dem Interview. Doch der Narkose-Arzt habe sie beruhigt und ihr gesagt, dass sie einfach schlafen solle.
Verkäuferin aus Rio de Janeiro: „Ich wurde von diesem Monster betäubt“
Der Ehemann der 23-Jährigen war bei dem Kaiserschnitt nicht anwesend. Giovanni Q. schickte ihn aus dem Raum. Weil etwas Unruhe bei der Operation herrschte und die Ärzte offenbar Probleme hatten, den zweiten Zwilling zu holen, dachte der Mann der Verkäuferin, dass das so üblich sei, und er verließ den OP. „Er hat meinen Mann davon abgehalten, mich zu begleiten“, wirft die 23-Jährige dem Anästhesisten vor.
An alles, was danach passierte, kann sich die Frau nicht mehr erinnern. „Ich wachte Stunden später auf und wusste nicht, was passiert war“, sagt die 23-Jährige im „Extra“-Interview. Sie erfuhr dann, dass ihr zweites Baby kurz nach der Geburt gestorben war. „Ich konnte meinen Sohn nicht im Arm halten, bevor er starb“, sagt sie. Die frischentbundene Mutter hatte offenbar auch keine Möglichkeit, ihren Sohn zu sehen. Sie habe nur ein Foto von dem Baby gezeigt bekommen. Die Schuld daran gibt sie Giovanni Q.: „Ich wurde von diesem Monster betäubt.“
23-Jährige soll nach dem Kaiserschnitt klebrige, weiße Reste im Gesicht gehabt haben
Und auch ihre Mutter machte eine beunruhigende Entdeckung, als die 23-Jährige nach dem Kaiserschnitt zurück ins Krankenzimmer gebracht wurde. Die junge Frau habe eine weiße Substanz im Gesicht gehabt, die Krusten bildete. „Das Gesicht meiner Tochter klebte“, erinnert sich die Frau.
Sie habe gedacht, dass die Ärzte ihr ein Medikament ins Gesicht geschmiert haben könnten und bat eine Krankenpflegerin, ihre Tochter sauberzumachen. Die Krankenhausmitarbeiterin habe die merkwürdigen Reste aus dem Gesicht der sedierten Frau gewischt. „Ich weiß nicht, was er mir angetan hat. Aber meine Familie sagt, dass ich etwas Weißes im Gesicht hatte. Er könnte mir etwas angetan haben und ich weiß es nicht“, erzählt die 23-Jährige verzweifelt. Sie befürchtet, dass der Arzt auch auf sie ejakuliert haben könnte.
Was ist eine Anästhesie?
Anästhesist aus Rio de Janeiro von misstrauischen Kolleginnen überführt
Der Anästhesist, der von misstrauischen Kolleginnen überführt wurde, sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Er wurde vorsorglich suspendiert und darf damit nicht mehr im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro praktizieren. Neben dem Fall, den die mutigen Krankenhausmitarbeiterinnen mitfilmten, ermittelt die Polizei nun wegen fünf weiterer Verdachtsfälle.
Ein anderer Anästhesist erzählte der Zeitung „O Globo“, dass die Medikamente, die der Arzt bei seinen Patientinnen verwendet haben soll, normalerweise nur sehr selten bei Kaiserschnitten eingesetzt würden. Er selbst begleite etwa 90 Kaiserschnitt-Geburten pro Monat und müsse im Schnitt nur bei zwei die werdenden Mütter komplett sedieren – zum Beispiel, wenn die Frau im OP eine Panikattacke erleidet oder wenn die anderen Medikamente nicht richtig wirken. Giovanni Q. soll die starken Medikamente aber bei jeder Operation eingesetzt haben.
Lese-Tipp: Kaiserschnitt – Alle Fakten zum Eingriff
Giovanni Q.s Patientinnen waren beim Kaiserschnitt komplett bewusstlos
Darum hatten seine Kolleginnen auch Verdacht geschöpft. Sie hatte sich gewundert, warum seine Patientinnen immer komplett weggetreten waren, denn normalerweise seien die Mütter während des Kaiserschnitts bei Bewusstsein. Es besteht der Verdacht, dass der Anästhesist immer wieder Frauen außer Gefecht setzte, um sich an ihnen zu befriedigen.
Dazu soll sich Giovanni Q. hinter einem OP-Vorhang nah am Kopf der Frauen platziert haben und ihnen dann seinen Penis in den Mund gesteckt haben. Gegen den Arzt wird nun wegen Vergewaltigung von Schutzbefohlenen ermittelt. Sollte sich dabei herausstellen, dass er die Frauen durch das Verabreichen unnötiger Medikamente in Gefahr gebracht hat, könnten weitere Anklagen auf ihn zukommen. (jgr)