25-Jährige im Park erstochen und Leiche fotografiert13 Jahre Haft für Messer-Mord – Täter schreibt Entschuldigung auf Aktenordner

Hannah (25) feiert im September auf der Partymeile in Hamm (Nordrhein-Westfalen), macht sich morgens um vier auf den Heimweg. In einem Park trifft sie auf Simon S. Der heute 28-Jährige sticht mehrfach auf Hannah ein und tötet sie auf brutale Weise. Am Mittwoch verurteilt ihn das Dortmunder Landgericht wegen Mordes zu 13 Jahren Haft – ins Gefängnis muss er aber erst mal nicht. Im Video erzählt eine ehemalige Bekannte von Simon S., weshalb sie schon vor vier Jahren den Kontakt zu ihm abbrach.

Park-Mörder von Hamm schreibt "Es tut mir leid" auf Aktenordner

Simon S., Verdächtiger im Fall Hannah (Hamm)
Simon S. stach mehrfach auf Hannah ein.
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"Es tut mir leid", steht auf dem Aktenordner, mit dem Simon S. im Gerichtssaal sein Gesicht verdeckt. Die Worte sind an Hannahs Familie gerichtet, die ihm direkt gegenübersitzt. Es ist das erste Mal, dass er so etwas wie Reue zeigt. Doch es bleibt bei diesen vier Worten.

"Die Mutter der getöteten Hannah hat während der Urteilsverkündung ihre Augen immer wieder geschlossen und zwischendurch schwer geatmet, geschluckt und geweint", berichtet RTL-Reporter Valerio Magno. "Fast die ganze Zeit haben sich die Mutter und auch die anderen Angehörigen gegenseitig an den Händen gehalten und sich so offenbar auch gegenseitig gestützt."

Fotos von Hannahs Leiche auf Handy des Mörders

Das Verbrechen im Park des Hammer Oberlandesgerichts sorgte vor einem Dreivierteljahr bundesweit für Schlagzeilen. Nachdem er Hannah getötet hat, entkleidet Simon S. die Leiche der 25-Jährigen und fotografiert sie. Ermittler finden die Bilder auf seinem Handy, außerdem in seiner Wohnung ein Messer mit Hannahs Blut und seine DNA unter ihren Fingernägeln. In einem Brief an seinen Vater gesteht Simon S. die Tat.

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Mord in Hamm: Simon S. tötete, um Sexualtrieb zu befriedigen

Simon S. soll die 25-jährige Hannah aus Hamm getötet haben.
Nachrichten wie diese schickte Simon S. an zahlreiche Frauen.
Facebook

Für das Schwurgericht ist klar, dass Simon S. gemordet hat, um seinen Sexualtrieb zu befriedigen. Auch, weil er wegen einer anderen Vergewaltigung vorbestraft ist. Textnachrichten, die die kranke Welt des 28-Jährige entlarven, spielen für das Urteil eine Rolle. Immer wieder hat S. vor dem Mord Frauen über Facebook kontaktiert. "Ich weiß, was dir Angst macht", "Ich beobachte dich" und "Du wirst sterben", schreibt er.

Landgericht Dortmund: Täter kommt in Psychiatrie

Simon S. muss nicht lebenslänglich, sondern 13 Jahre Gefängnis. Doch zunächst kommt er in eine Psychiatrie – unbefristet. Denn das Gericht hält den 28-Jährigen für vermindert schuldfähig. Die Unterbringung psychiatrischen Krankenhaus "gilt so lange, wie der Täter aufgrund seiner bestehenden psychiatrischen Erkrankung beziehungsweise Störung für die Allgemeinheit gefährlich ist", erläutert Gerichtssprecherin Nesrin Öcal.

Der kräftezehrende Kampf vor Gericht ist für Hannahs Familie vorbei. Doch ihr Leid wird nie ein Ende nehmen. (bst)