"Meistens war ich die einzige farbige Person im Raum"
Sir Lewis Hamilton: Sein ewiger Kampf für mehr Diversität
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton ist wahnsinnig erfolgreich! Doch nicht nur seine zahlreichen Siege und Rekorde machen den Formel-1-Fahrer einzigartig: Er ist vor allem auch der einzige Schwarze Pilot. „Eine einsame Reise“, wie er in der TV-Show „Good Morning America“ vor der Premiere des Glitzer-Grand Prix in Miami verrät. Und deshalb will er die Diversität in der Formel 1 fördern. Wie, das erklärt er oben im Video.
Hamilton will "junge, unterrepräsentierte Gruppen unterstützen"
„Wir sind die einzige Schwarze Familie in der Formel 1“, beginnt Hamilton das Gespräch. Nicht nur unter den Fahrern, auch bei den Mitarbeitern. „Meistens war ich die einzige Schwarze Person im Raum.“
Immer, wenn er gefragt habe, wieso das so sei, habe er keine Antwort erhalten, so Hamilton. Grund genug für ihn, sich neben klaren Zeichen, wie dem Kniefall vor den Rennen, weiter aktiv zu werden und die Hamilton-Kommission ins Leben zu rufen. Er wolle Aufklärung und Verständnis schulen. Das sei der Anfang.
Er sagt: „Wir haben eine Reihe von Arbeiten und Untersuchungen durchgeführt, um zu verstehen, was diese Hindernisse sind. Und wir haben herausgefunden, dass nicht nur in unserer Branche, in der wir über 40.000 Arbeitsplätze haben, nur ein Prozent aus diesem Bereich kommen. Es gibt auch echte systemische Probleme im Bildungssystem. Deshalb haben wir jetzt die „Mission 44“ ins Leben gerufen, die ich selbst finanziert habe, um zu versuchen, diese jungen, unterversorgten Gruppen besser zu vertreten und zu unterstützen.“
Sir Lewis plaudert über seine Onkel-Rolle
Neben ernsten Themen plaudert Lewis Hamilton auch über Details aus seinem Familienleben. Seit er im vergangenen Jahr zum Ritter geschlagen wurde, werde er von seiner Nichte und seinen Neffen „Sir Uncle“ genannt, so Hamilton. Er zwinge niemanden, ihn „Sir“ zu nennen, obwohl es ein großes Privileg sei in Großbritannien, aber er merke es nicht so oft in seinem Alltag.
Hamilton freut sich über F1-Hype in den USA
Am kommenden Wochenende gibt die Formel 1 ihr großes Comeback in Florida: „Miami ist für die Formel 1 ein Riesen-Ding“, schwärmt der siebenmalige Weltmeister Lewis Hamilton bei „Good Morning America“. Der Hype sei zurück in den USA, das spüre Hamilton. „Dank der Netlifx-Serie „Drive to Survive“ hat sich das Interesse vervielfacht. Es war naheliegend, ein Rennen wie Miami auf die Beine zu stellen, und 2023 folgt Las Vegas, das ebenfalls überdimensional wird“, so Hamilton.
So war es nicht immer, erinnert sich der Vorzeige-Pilot: „Als ich zum ersten Mal einen Großen Preis der USA bestritten habe, da fuhren wir noch auf einem gemischten Kurs aus Oval und Infield in Indianapolis. Heute hat die Formel 1 hier einen ganz anderen Stellenwert. Ich habe den Eindruck – die Formel 1 ist endlich in Amerika angekommen, und sie bleibt.“
Im Video: Hamilton plaudert über seine Onkel-Rolle
Die Formel 1 macht sich in Amerika breit
Die Stadt in Florida ist für die Formel 1 seit der ersten WM im Jahr 1950 bereits der elfte Schauplatz in den USA. Bisher fuhr die Königsklasse in Riverside/Kalifornien, Sebring/Florida, Watkins Glen/New York, Long Beach/Kalifornien, Las Vegas/Nevada, Detroit/Michigan, Dallas/Texas, Phoenix/Arizona, Indianapolis/Indiana und Austin/Texas. 2023 feiert Las Vegas sein Comeback im Streckenkalender. (lgr/msc)