Wer braucht noch was? Wer hat noch nichts?Tablet, Teekannen und Rasenmäher: Heiko Ideler (68) verschenkt einfach alles

von Sarina Sprengelmeyer und Nicklas Just

Dieser Mann ist pure Großzügigkeit!
Egal ob iPads, Teekannen oder Rasenmäher. Heiko Ideler verschenkt nicht nur seine eigenen Sachen, sondern auch die seiner Bekannten. Aus Versehen hat er sogar ein Regal zu viel verschenkt – und daraus gelernt. Wer bei ihm zum Stöbern vorbeikommt und was die Leute suchen, zeigen wir im Video.

"Ich mag nichts wegschmeißen, was noch was wert ist"

Los ging’s Ende Juli. Da fiel Heiko Ideler (68) aus Ovelgönne in der Wesermarsch auf, wie viele Sachen er eigentlich hat. Immerhin wohnt er auf einem Hof mit zwei Bauernhäusern. Im RTL-Interview erzählt er: „Ich bin schon mein Leben lang so ein Sammler. Ich mag nichts wegschmeißen, was noch was wert ist.“ Irgendwann wird es dann aber doch zu viel und Heiko muss ausmisten. Bevor er seinen Kram aber zur Mülldeponie fährt, stellt er sie lieber an die Straße – mit einem kleinen Schild: „zu verschenken“.

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Und seine Sachen gehen weg wie warme Semmeln. Also stellt er immer mehr an die Straße und baut sich sogar ein Regal, um Hüte, Luftpumpen und kleinteilige Deko besser präsentieren zu können. „Dann war das Regal weg“, berichtet der 68-Jährige. „Auch gut. Jetzt habe ich ein Regal wo’s draufsteht und jetzt läuft das.“

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Die Nachfrage nach Gebrauchtwaren für lau ist enorm

Bei WhatsApp postet Heiko Ideler am Vorabend, wenn er sein Regal neu befüllt, natürlich mit Foto. „Ich habe mittlerweile, glaube ich, 270 Leute bei WhatsApp. Das ist für viele gar nichts. Das ist für mich ein ganzer Haufen, wir sind hier auf dem Land.“

Immer morgens um 9.00 Uhr bringt er die Sachen dann zum Regal und die Abnehmer sind pünktlich wie die Eieruhr, sagt Heiko im Gespräch mit RTL. „Ich habe es jetzt zweimal gehabt, dass ich meinen Anhänger nicht abladen konnte, weil vom Anhänger alles direkt runtergenommen wurde.“ Auch mit dabei: Das iPad eines Bekannten, das er nicht mehr entsperren konnte. Den Beschenkten hat’s gefreut.

Am Ende freuen sich alle - nicht nur die Beschenkten

Heiko Ideler hat aus seinen Fehlern gelernt: Jetzt schreibt er auf sein Regal, dass es NICHT zu verschenken ist. Den Rest darf man sich aber gerne mitnehmen.
Heiko Ideler hat aus seinen Fehlern gelernt: Jetzt schreibt er auf sein Regal, dass es NICHT zu verschenken ist. Den Rest darf man sich aber gerne mitnehmen. Das lockt sogar den Bürgermeister an.
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Der Erfolg spricht sich rum: Bekannte kommen auf ihn zu, ob sie ihre Sachen dazustellen können. Auch das läuft super, berichtet Heiko. Sogar einen aufgelösten Haushalt hat er schon verschenkt. Heiko will sich dabei nicht bereichern. Er hat beim Verschenken etwas viel Schöneres entdeckt: „Ich habe nicht gewusst, dass Leute, die mir etwas zum Verschenken geben, sich so tierisch darüber freuen.“ Und so freuen sich alle: Der Verschenker, Heiko als Vermittler und der Beschenkte freut sich natürlich auch.

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Und auch der Bürgermeister von Ovelgönne, Sascha Stolorz, ist glücklich mit dem Regal: „Die Leute kommen hier vorbei, gucken sich das vor Ort an, schnacken nochmal miteinander. Die Aktion bringt die Leute auch gut zusammen.“ Für ganz Ovelgönne war Heiko Idelers Engagement also ein echtes Geschenk.