Proband von Pharmakonzern AstraZeneca erkrankt
"Unerwartete Nebenwirkungen": Briten stoppen Corona-Impfstoff-Test
AstraZeneca stoppt Test von Corona-Impfstoff
Der unter "AZD1222" bekannte experimentelle Impfstoff galt bisher als ein vielversprechender Kandidat im Kampf gegen das Coronavirus . Doch nun wurden die Erwartungen gedämpft, nachdem ein Proband des Pharmakonzerns AstraZeneca erkrankt ist und die klinische Studie daraufhin unterbrochen werden musste.
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AstraZeneca: Vorgang sein "nur" eine Routinemaßnahme
Das sei eine Routinemaßnahme für solche Fälle, teilte das britische Unternehmen in der Nacht zu Mittwoch mit. „In großen Versuchsreihen treten Erkrankungen zufällig auf, müssen aber von unabhängiger Seite untersucht werden, um das gründlich zu überprüfen.“
AstraZeneca werde die Untersuchung beschleunigen, damit sich das Zulassungsverfahren für den Impfstoff so wenig wie möglich verzögere, hieß es weiter. Bei der Überprüfung geht es letztlich darum festzustellen, ob die gesundheitlichen Probleme vom Impfstoff ausgelöst wurden. Während des Stopps sollen keine weiteren Studienteilnehmer geimpft und bisher geimpfte Personen weiterhin beobachtet werden.
Bericht: Teilnehmer schwer erkrankt
Bei den nicht näher genannten gesundheitlichen Problemen handele es sich um einen Einzelfall, betonte das Unternehmen. Der Impfstoff befindet sich derzeit in der dritten und abschließenden Studien-Phase mit mehreren zehntausend Teilnehmern.
Wie die „New York Times“ berichtet, handelt es sich beim Erkrankten um eine Person aus Großbritannien. Der Test sei nach „schwerwiegenden und unerwarteten Nebenwirkungen“ abgebrochen worden, heißt es. Bei dem freiwilligen Probanden sei eine transversale Myelitis festgestellt worden, berichtet eine mit der Studie vertraute Person, die anonym bleiben möchte. Demnach handle es sich um eine Entzündung, die das Rückenmark treffe und von Vireninfektionen ausgelöst werden könne.
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