Ungewöhnliches Interview im Matsch!

RTL Nord zieht Regierungschef Weil die Schuhe aus

von Daniel Kandora und Alexander Gurgel

Ob das gut geht?
Jedes Jahr bittet RTL Nord-Moderator Alexander Gurgel den niedersächsischen Ministerpräsidenten zum großen Sommerinterview. 2024 geht es dafür extra nach Harlesiel in den Schlick, unter anderem mit der Frage: Wie tief steckt der Politiker derzeit eigentlich im Schlamassel? Das ganze Interview aus dem Watt seht ihr im Video.

Ebbe bei den Umfragewerten

Den Drehort für das diesjährige Sommerinterview hat sich der RTL Nord-Moderator Alexander Gurgel ganz bewusst ausgesucht. Wo wäre Niedersachsen niedersächsischer als im Wattenmeer? Aber während sich hier Ebbe und Flut abwechseln, herrscht bei der Bundes-SPD derzeit eher nur Ebbe.

Stephan Weils Appell aus Niedersachsen lautet daher: „Solange es in der Ampel in Berlin so ist, dass man mehr miteinander streitet, als miteinander Politik zu machen, wird es wirklich schwer werden. Das muss sich dringend ändern.” Die Partei müsse als stärkste Regierungspartei wieder Sicherheit und Verlässlichkeit ausstrahlen. Gleichzeitig ist der Ministerpräsident überzeugt: „Ich bilde mir ein, in Niedersachsen sieht es anders aus.”

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Ministerpräsident Stephan Weil im RTL Nord-Sommerinterview.
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) im RTL Nord-Sommerinterview mit Moderator Alexander Gurgel.
RTL Nord

Wird Stephan Weil die Gehaltsaffäre zum Verhängnis?

Unabhängig von Umfragewerten schien Stephan Weil zuletzt aber auch selbst im knietiefen Schlamassel zu stecken: Seit mehreren Monaten beschäftigt sich ein Untersuchungsausschuss mit der Frage, ob die Anhebung von Bezügen für seine Büroleiterin gerechtfertigt waren. Die CDU spricht von einer Gehaltsaffäre, die Staatskanzlei hat die Vorwürfe bisher zurückgewiesen.

Im RTL Nord-Sommerinterview räumt der Ministerpräsident ein: „Wir haben wahrscheinlich vom Ablauf her den Fehler gemacht, dass wir die neuen Regelungen nicht zuerst bei dieser oder jener angewandt haben, sondern eben bei meiner Büroleiterin. Das war nicht schlau.“ Trotzdem seien die Entscheidungen aber richtig gewesen: In allen anderen Ländern sei das Verfahren bei den Gehältern absolut gängig und würde nun auch in Niedersachsen umgesetzt.

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Noch drei Jahre, dann Politik-Rente

Spätestens 2027 will der 65-Jährige in die politische Rente gehen. Einen Plan, wie es dann weitergehen soll, hat er allerdings noch nicht: „Und zwar schlichtweg deswegen, weil ich alle Hände voll zu tun habe. Und die Arbeit macht mir unverändert viel Freude.”