Voraussetzungen, Kosten, LeistungenWelche Zahnzusatzversicherungen sind am besten? Der große Finanztest-Check

Frau beim Zahnarzt
Mund auf, Kohle raus? Für wen sich welche Zahnzusatzversicherung eignet - hier gibt’s den Überblick
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Ein schönes Lächeln kann richtig teuer werden!
Um den großen Preisschock zu verhindern, gibt es Zahnzusatzversicherungen. Die Auswahl ist groß, bleibt nur die Frage: Wer kann und will sich welche leisten? Finanztest hat jetzt 287 Tarife genauer unter die Lupe genommen - die Empfehlungen im Überblick!

Kassenstandard oder rundum sorglos - was soll’s sein?

Bei Krone oder Implantat zahlen Patienten und Patientinnen in der Regel drauf - je besser das Ergebnis aussehen soll, desto mehr. Eine Zahnzusatzversicherung kann solche Kosten abfangen. Welche die richtige ist und was ihr dafür zahlen müsst, hängt von mehreren Faktoren ab. Grundsätzlich stellt sich die Frage: Welche Zahnersatz-Qualität und welche Absicherung soll mir die Versicherung am Ende bieten?

Für eine bessere Übersicht hat Finanztest drei Kundentypen definiert: Den Typen „Kassenstandard genügt”, der nur seinen Anteil an der Regelversorgung abdecken möchte. Dann der Typ „Gut und günstig”, der die Versicherungsbeiträge im Rahmen halten, aber höherwertigeren Zahnersatz will. Und zu guter Letzt der „Rundum sorglos”-Typ, der die perfekte Lösung im Mund anstrebt sowie eine Versicherung, die möglichst alles erstattet.

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Wie viel kostet eine Zahnzusatzversicherung?

Diese Preisspannen hat Finanztest für eine 43-jährige Beispielkundin errechnet: Gute oder sehr gute Tarife aus der günstigsten Kundentyp-Gruppe gibt es für durchschnittlich neun bis zwölf Euro, in der mittleren Gruppe sind es 14 bis 30 Euro, in der höchsten Gruppe liegen sie bei 40 bis 77 Euro pro Monat.

Die individuellen Kosten hängen von vielen Faktoren ab, darunter das Alter des Versicherten und die Frage danach, was alles übernommen werden soll. Stiftung Warentest bietet für die konkrete Suche einen Rechner an. Grundsätzlich lohne sich eine Zahnzusatzversicherung für all jene, denen hochwertiger Zahnersatz wichtig sei, heißt es im Test. Ein Implantat etwa koste mehr als die Beiträge für mehrere Jahre.

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Welche sind die besten Tarife?

Im Bezug auf die Regelversorgung sind einige Tarife des Typs „Kassenstandard genügt” sehr gut. Insgesamt erhalten viele aber nur ein „Befriedigend”, etwa weil die Versorgung mit Inlays und/oder Implantaten als „mangelhaft” bewertet wurde. Nur eine Versicherung schafft es zum Gesamturteil „gut”: die Generali Plan Z3 ohne altersbedinge Beitragsanpassung für zwölf Euro im Monat (Note 2,2).

Beim Typ „Gut und günstig” haben drei „sehr gute” Tarife die Nase vorn:

  • LKH Zu90+ für 21 bis maximal 30 Euro (bis 73 Jahre), Note 0,8

  • HanseMerkur EZ + EZT für 28 Euro (ohne altersbedinge Beitragsanpassung), Note 1,2

  • Continentale CEZP-U für 29 Euro (ohne altersbedinge Beitragsanpassung), Note 1,4

Alle aufgelisteten Tarife des Typs „Rundum sorglos” wurden mit „Sehr gut” und der Note 0,5 bewertet. Zu den günstigsten zählen:

  • Europa E-ZP für 22 bis 51 Euro (bis 73 Jahre)

  • Württembergische Zahnersatz 100 für 30 bis 51 Euro (bis 73 Jahre)

  • Continentale CEZE für 41 Euro (ohne altersbedinge Beitragsanpassung)

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Zahnzusatzversicherung: Drei Tipps für die gezielte Suche

  • Achtet darauf, von welchem Betrag ein Versicherer beispielsweise 80 Prozent erstattet, hier gibt es unterschiedliche Berechnungsweisen.

  • Gut ist, wenn die jährliche Erstattungssumme und Material- und Laborkosten nicht eingeschränkt sind. Schaut außerdem, ob die Anzahl der Implantate begrenzt ist und überlegt, ob euch dieser Schutz ausreicht.

  • Beim Arzthonorar sollte der 3,5-fache Satz der Gebührenordnung für Ärzte, also der Höchstsatz, akzeptiert werden.

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Änderungen möglichst beim selben Anbieter

Wer schon eine Zusatzversicherung hat und entweder die Leistungen aufstocken oder im Gegenteil weniger Beiträge zahlen will, sollte beim selben Versicherer nach einem anderen Tarif fragen. Wechselt man nämlich zu einem neuen Anbieter, müsste man wieder einige Jahre auf die vollen Leistungen warten.

Zu guter Letzt ein Tipp für alle, ob mit oder ohne Zusatzversicherung: Pflegt euer Zahnbonusheft! Bei jeder jährlichen Vorsorgeuntersuchung gibt es einen Stempel. Ohne Stempel zahlt die Krankenkasse 60 Prozent der Regelversorgung beim Zahnersatz, fünf Jahre regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt bringen fünf Prozentpunkte mehr, zehn Jahre zehn Prozentpunkte. (dpa/rka)