Klimakleber machen Eiskalt-Ansage

Wir machen den Urlaubern die Ferien kaputt

von Eva Johanna Onkels

Sie tun es wieder!
Klimakleber der Letzten Generation haben sich am Mittwochvormittag (24. Juli) am Flughafen Köln/Bonn auf dem Rollfeld festgeklebt. Der Flugverkehr musste eingestellt werden. Jetzt teilt die Bewegung mit: Es wird weiter protestiert – und das auch mit Folgen für unseren Urlaub!

Klimakleber fordern Ausstieg aus fossiler Energie

Der Aufruhr am Flughafen Köln/Bonn am Mittwochmorgen war riesig. Die Polizei musste die Klimaaktivisten vom Rollfeld lösen. Doch so lange ging am Flughafen erst einmal gar nichts. Auf Instagram gaben Vertreter der Letzten Generation schon einmal bekannt, dass der heutige Mittwoch ein internationaler Protesttag sei. In zehn Ländern sollen Flughäfen blockiert werden. Die Klimakleber wollen, dass die Regierungen bis 2035 aus der fossilen Energie aussteigen.

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Im Video: Urlaub kaputt? Klimakleber legen Flughafen Köln/Bonn lahm

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Letzte Generation: Lage dramatisch!

Die Stimmung unter den Vertretern der Letzten Generation im Pressegespräch ist angespannt. Das Engagement für den Klimawandel sei wichtiger denn je, betont Lina Johnsen (26), Mitglied der Letzten Generation. Die Lage sei dramatisch, das 1,5 Grad-Ziel längst überschritten. Internationales Handeln sei gefordert. Lina Schinköthe (22) spricht von einem „International Uprising”, einem internationalen Aufwachen. „Öl, Gas und Kohle bedrohen unsere Existenz”, erklärt Schinköthe. Organisationen aus zehn verschiedenen Ländern hätten sich zusammengetan, um unter dem Motto „Oil Kills” gegen fossile Brennstoffe vorzugehen. Friedlich, wie sie betont.

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Und dann fällt ein Satz, der zumindest Menschen, die damit planen, noch in Urlaub zu fliegen, schwer im Magen liegen wird: „Wir werden vielfältig protestieren, auf Kreuzungen, auf Flughäfen, an öffentlichen Orten”, sagt Schinköthe. Auf Nachfrage erläutert Lars Werner, dass damit tatsächlich gemeint ist, dass solche Aktionen wie die am Flughafen Köln/Bonn in den kommenden Tagen noch mehr werden könnten. Für Urlauber könnte dies unangenehm werden. Weitere Verspätungen, Ausfälle, Unsicherheiten. Fliegt meine Maschine? Komme ich noch zum Ziel?

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Letzte Generation: Regierung bleibe untätig

Für die meisten dürfte es nur kein Trost sein, dass die Letzte Generation gar nicht so sehr die Urlauber als Einzelpersonen im Visier hat, sondern die große Politik.

So kritisiert die Bewegung vielmehr die Bundesregierung, die weiter Milliarden in Öl, Gas und Kohle stecke und vom Klimawandel betroffenen Staaten erst Unterstützung zusichere, um dann untätig zu bleiben. Dabei lägen Konzepte zum Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen bis 2030 bereits vor. Und was das Fliegen betrifft: Aus Sicht der Letzten Generation müssen Flieger reguliert werden. Weniger Privat-Jets, weniger Inlandsflüge, fordern sie. Alternativen, wie die Bahn, würden in Deutschland auf das Abstellgleis gestellt. Das Ziel der Proteste seien nicht die einzelnen Bürger. Die Politik solle handeln – und sich von den Protesten angesprochen fühlen. Auch nur ein kleiner Trost: Auf der Straße wird protestiert werden. Verschiedene „ungehorsame Versammlungen” seien geplant. Diese sollen aber weiterhin friedlich verlaufen, ein Festkleben auf Kreuzungen will die Gruppe nicht mehr.

Wann genau es zu den Protesten kommen wird, wie sie genau sie aussehen werden - das beantwortet die Letzte Generation nicht im konkreten Fall.