"Letzte Generation" hat neuen Klebe-Trick

Klimakleber drehen jetzt am Rad - Asphalt war gestern, es lebe die Auto-Felge!

von Cathleen Bergholz

Eine Woche war es ruhig auf den Straßen Berlins, doch damit ist nun wieder Schluss: „Ihr Schweine“, rufen verärgerte Autofahrer, die auf der Autobahn A100 festsitzen, weil Klimaaktivisten erneut die Straße blockieren. Und dieses Mal sind sie noch kreativer geworden: Einige der selbsternannten Klimaretter kleben nicht wie gewohnt auf der Straße fest - nein, ihre Finger sind in den Felgen ihrer Mietwagen mit Sekundenkleber fixiert.

Letzte Generation in Berlin: Ankleben an Auto-Felgen sicherer für Aktivisten

Blockaden auf der Autobahn A100 sorgen wieder bei Frust bei Autofahrer
Neue Klebetechnik: Klimaaktivisten kleben sich am Radkasten fest
Letzte Generation

„Wir versuchen die Störung, die wir in den Alltag bringen, aufrecht zu erhalten und zu intensivieren“, erklärt Max Wallstein, einer der Sprecher der Letzten Generation, RTL. Gleich zwei unterschiedliche Punkte auf der Autobahn A100 wählten die Klimaaktivisten deshalb für das „besondere“ Festkleben aus. Ihr Vorgehen war dabei jedoch gleich: mit gemieteten Autos bremsten sie zunächst den Verkehr aus und klebten anschließend ihre Finger an den Felgen fest. Warum nun die Hände am Rad ankleben anstatt auf dem Aspahlt? Dafür hat Wallstein direkt eine Begründung: „Menschen am Reifenkasten werden weniger angegangen.“

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Autoreifen mussten demontiert werden

Für die Polizei war die Beseitigung des Klimaaktivisten und die Wiederherstellung des Verkehrs durch das Festkleben am Rad „besonders aufwendig“, so eine Sprecherin der Polizei Berlin. Denn die störenden Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden - das allerdings darf nicht geschehen, wenn sich Menschen in Gefahr befinden, also am Fahrzeug hängen. „Die Reifen mussten deshalb demontiert werden“, erklärt die Polizei im Gespräch mit RTL. Und das dauert. Erst nach ungefähr zweieinhalb Stunden konnte die Verkehrsbehinderung wieder aufgehoben werden.

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Insgesamt 17 Örtlichkeiten betroffen

Die Autobahn-Einsätze am Autoreifen blieben für die Polizei allerdings nicht die einzige Betätigung: 200 Kräfte waren damit beschäftigt, den Verkehr an 17 Örtlichkeiten wiederherzustellen und die Störung durch die Klimaaktivisten aufzuheben. Für Montag ist das geschafft. Doch bereits ab Dienstag kann es für die Berliner Polizei wieder neue Arbeit geben. Denn auch in Zukunft wollen die Mitglieder der „Letzten Generation“ weiter protestieren. „Protest muss stören, um zu wirken“- darin seien sich alle einig, so Wallstein. Und dabei gehe es ihnen nicht darum, sich beliebt zu machen.

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