Paul Burdach (24) aus Rathenow vermisst„Man lebt nicht mehr. Man existiert nur noch” - Mutter Sabine verzweifelt!
Plötzlich ist ihr Paul weg – für seine Mutter bricht die Welt zusammen!
Mit ihrem Sohn steht Sabine Burdach eigentlich täglich in Kontakt, doch seit dem 17. April gibt es kein Lebenszeichen mehr von dem 24-Jährigen. Doch wochenlang nimmt die Polizei nicht mal eine Vermisstenmeldung auf. Inzwischen gehen die Ermittler von einem Tötungsdelikt aus. Im Gespräch mit RTL spricht die Mutter über ihre verzweifelte Suche, und warum sie nicht aufgibt.
Mutter: „Man ist immer zwischen Verzweiflung und Hoffnung”
Es ist der Albtraum einer jeden Mutter, der für Sabine Burdach im April wahr wird. Seither lebt sie in einem Ausnahmezustand. „Eigentlich stehe ich nur noch morgens auf, weil ich immer noch die Hoffnung habe, dass ich Paul wiedersehe“, erzählt sie unter Tränen. Immer wieder stockt die 56-Jährige, muss sich die Augen mit einem Taschentuch trocken wischen.

Besonders schlimm sind für sie die ersten fünf Wochen, in dieser Zeit habe sie das Haus nicht verlassen können. An Arbeiten sei nicht zu denken gewesen. Die Frage, was mit ihrem Sohn passiert ist, sei zu erdrückend. „Leben kann man eigentlich nicht mehr sagen, man existiert nur noch“, so die Mutter. „Freude hat man an gar nichts mehr.“
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Mutter und Sohn waren täglich in Kontakt
Es ist ein sehr enges Verhältnis, das die Frau aus Rathenow zu ihrem Sohn hat. „Ich habe mit Paul jeden Tag Kontakt gehabt”, so die 56-Jährige. Wenn sie nicht mit ihrem Jungen telefoniert habe, dann hätten sie zumindest Nachrichten ausgetauscht, Bescheid gegeben, dass alles gut sei. Doch seit dem Mittwoch im April bleibt ihr Telefon stumm, ihre SMS unbeantwortet.
Ihr letzter Kontakt mit dem 24-Jährigen sei am Abend zuvor gewesen. Sie besprechen, dass Sabine ihrem Sohn am nächsten Tag das Lieblingsessen vorbeibringt. Sie verabreden an dem Mittwoch zu telefonieren, doch dazu kommt es nicht mehr. Auch Freunde, die einen Tag später auf Sabines Bitte bei Paul vorbeifahren, treffen den jungen Mann nicht in seiner Wohnung an. Nur Pauls Katze Cynthia hätte man gehört.
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Kurzerhand sucht die besorgte Mutter auf der Arbeit nach einer Vertretung und fährt in der Mittagspause selbst hin, erzählt die 56-Jährige. „Ich habe schon gesehen, dass er schon die Nacht nicht da gewesen sein muss”, da sei sie sich sicher. Das Katzenklo sei nicht gemacht gewesen, das Futter im Napf noch vom Vortag. „Wohnung sah aus, als wenn er nur für halbe Stunde wegwollte.” Auch das Essen, das Sabine ihm vorbeigebracht hatte, habe noch unberührt im Kühlschrank gestanden.
Polizei ermittelt erst nach fünf Wochen
Für die Mutter ist sofort klar, dass etwas nicht stimmt. Doch bei der Polizei stößt sie zunächst auf taube Ohren. Nicht mal eine Vermisstenanzeige habe man am Anfang entgegengenommen. Wochenlang passiert nichts, die 56-Jährige scheint auf sich allein gestellt zu sein. Auf eigene Faust befragt sie erst die Nachbarn, druckt Such-Plakate und kontaktiert lokale Zeitungen. Mit der Unterstützung ihrer Töchter sucht die auch im Netz nach Hinweisen. Dort seien die Privatdetektive Trovato auf sie aufmerksam geworden und unterstützen ihre Suche.
Schließlich kommt auch bei der Polizei Bewegung in den Fall. „Nach den fünf Wochen hat sich eine Sonderkommission in Potsdam gebildet, weil ich denke mal, auch durch Zeitungen und das Internet der Druck da war”, vermutet sie. „Selbst die leitende Ermittlerin hat sich bei mir entschuldigt, dass halt so gut wie gar nichts passiert ist.” Endlich sei auch Pauls Wohnung untersucht worden.
Familie setzt Belohnung aus
Trotz aller Bemühungen gibt es noch kein Lebenszeichen von ihrem Paul. „Am Anfang war ich jeden Tag in Pauls Wohnung. Immer in der Hoffnung, vielleicht ist er da.” Hinweise darauf, wo sich der 24-Jährige aufhalten könnte, gebe es derzeit nicht. Sabine vermutet, er könne irgendwie in falsche Kreise geraten sein, in Rathenow gebe es eine große Drogenszene. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen längst nicht mehr davon aus, dass Paul B. aus freien Stücken verschwunden ist, heißt es. Es werde wegen Todschlags ermittelt.

Gleichzeitig sucht Sabine Burdach weiter. Auf den Plakaten, die sie verteilt, wird Paul so beschrieben:
ca. 1,86 Meter groß
kurzes, blondes Haar
sportliche Statur
vermutlich trägt er eine grüne Trainingsjacke und eine braune Umhängetasche
Zeugen, die Hinweise zu dem 24-Jährigen geben können, werden gebeten, sich telefonisch unter 03385 - 5500 oder 03322 - 2750 bei der Polizei oder persönlich bei einer Polizeidienststelle zu melden.
Sabine Burdach und ihre Familie haben außerdem eine Belohnung von 2.000 Euro ausgesetzt für entscheidende Hinweise aufgesetzt, die helfen, Paul Burdach zu finden.