Bald muss Trevor Jacob in den Knast
Youtuber inszeniert Flugzeugabsturz: So rechtfertigt er im TV seine schlechte Show
Ein inszenierter Flugzeugabsturz sollte ihm Klicks und Aufmerksamkeit bescheren.
Doch der Plan scheiterte, und statt Ruhm und Ehre bekam Youtuber Trevor Jacob (30) ein halbes Jahr Knast. Jetzt äußert er sich erstmals im TV.
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Trevor Jacob spricht bei „Good Morning America" über Flugzeugabsturz

„Ich kann die Aktion nicht gutheißen", räumt Jacob in der Sendung „Good Morning America" beim US-Sender ABC ein. Geläutert wirkt er allerdings nicht. „Ich habe so getan, als ob das Triebwerk abgestorben wäre, um das Video für die Zuschauer etwas spannender zu machen." Auf die Frage von Moderatorin Kayna Whitworth, ob er „ein bisschen geschauspielert" habe, antwortet der Youtuber: „Ja."
Mehrere Kameras filmen vermeintlichen Absturz in Kalifornien
Dass Trevor Jacob seinen Clip „etwas spannender" machen wollte, ist eine bemerkenswerte Untertreibung. Denn das, was am 24. November 2021 geschah, war offenbar bis ins Detail choreografiert: An jenem Tag kommt es scheinbar zu einem Notfall in der Luft, als der Motor von Jacobs Kleinflugzeug plötzlich ausfällt. Um sein Leben zu retten, springt er über dem Los-Padres-Nationalpark in Kalifornien mit einem Fallschirm aus der Maschine.
Mehrere Kameras halten das vermeintliche Drama fest – ein Zufall, der zu groß ist, um wahr zu sein. Denn rund vier Wochen später postet Trevor Jacob ein 13 Minuten langes Video mit dem Titel „I Crashed My Airplane" (deutsch: „Ich bin mit meinem Flugzeug abgestürzt") auf Youtube. Der Clip wird rund drei Millionen Mal geklickt.
Youtuber nimmt beim Absprung Selfie-Stick mit
Doch der Youtuber hat sich keine besonders große Mühe gegeben, die Szene authentisch wirken zu lassen. Schnell wundern sich die User, dass Jacob eine Notlandung nicht einmal in Erwägung zog, von vornherein einen Fallschirm trug und beim Sprung aus dem Flugzeug Kamera und Selfie-Stick mitnahm.
Auch die US-Luftfahrbehörde FAA ist überzeugt, dass Jacob das Unglück inszeniert hat und entzieht ihm die Privatpilotenlizenz. Im Mai 2022 gesteht er, die Maschine zum Absturz gebracht zu haben. Trevor Jacob gibt auch zu, das Wrack heimlich geborgen und zerlegt zu haben, um Spuren zu verwischen.
Sechs Monate Haft für Trevor Jacob
Im Prozess gegen den 30-Jährigen kommt heraus: Er wollte sich offenbar nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch finanzielle Vorteile sichern – der Clip soll im Zusammenhang mit einem Sponsoring-Vertrag mit einem Unternehmen gestanden haben. Anfang Dezember 2023 wird Trevor Jacob zu sechs Monaten Haft verurteilt. Es wird erwartet, dass er die Strafe im Januar antritt. (bst)